Vortragsreihe: Zu viel, zu wenig? Moralische Herausforderungen der Kunst heute
Der Konflikt um die documenta fifteen hat grundsätzliche Fragen nach institutioneller Verantwortung, Diskursethik und künstlerischer Freiheit aufgeworfen. Können Kunst und Kunstdiskurs bei all dem mehr leisten, als die moralischen und ideologischen Geografien des Zeitgeschehens zu reproduzieren?
Das Forschungszentrum traces der Universität Kassel und das documenta Institut laden zu einer Gesprächsreihe mit Philosoph*innen, Kritiker*innen, Soziolog*innen, Künstler*innen und Kurator*innen ein. Diskutiert werden die sich verändernden Bedingungen und Herausforderungen, denen sich Institutionen, Produzent*innen und der öffentliche Kunstdiskurs heute gegenübersehen.
Angesprochen werden hierbei u.a. Fragen von Ambiguitätstoleranz, Aufmerksamkeitsökonomie, Awareness, Cancel-Culture, Code of Conduct, Debattenkultur, Geopolitik, Instrumentalisierung, Kulturkampf, Kunstfreiheit, Krise des Liberalismus, Medien-Bashing, Metapolitik, Parrhesia, Plattforming, Populismus, Woke-Ness, Social-Media-Kampagnen, Strike Germany, Zensur.
Die öffentliche Veranstaltungsreihe beginnt am 7. Mai und findet wöchentlich Dienstags um 18.00 in der traces Forschungsstation am Lutherplatz statt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Das Programm:
Di. 7. Mai
Art in a Multipolar World (Englisch)
Mi You
Di. 21. Mai
New Right Art (Englisch)
Andreas Niegl und Nikolay Smirnov
Di. 28. Mai
Probleme der Streitkultur
Maria-Sibylla Lotter
Di. 4. Juni
Censorship and Vanguard (Englisch)
Wang Tuo
Di. 11. Juni
Whose Institution? An International Perspective (Englisch)
Lilet Breddels
Di 18. Juni
Small World (Englisch)
Brian Kuan Wood
Di 25 Juni
Documenta am Nullpunkt
Harry Lehmann
Di 2. Juli
Awareness: Fallstricke beim Kampf gegen Diskriminierung
Sighard Neckel, Sabine Hark (angefragt)
Di. 9. Juli
Jede Zeit ist eine gute Zeit, um eine Zeitschrift zu gründen
Tobias Haberkorn (Berlin Review)
Die Veranstaltungsreihe wurde konzipiert von Mi You und Philipp Oswalt. Für Studierende der Kunsthochschule, der Universität und interessierte Gäste findet ein Begleitseminar Dienstag 16.00–18.00 ct. statt.
Kontakt: oswalt[at]asl.uni-kassel[dot]de