Rundgang

R:31 im Wintersemester 2024/25

Zum Semesterende zeigen Studierende des Fachbereichs Architektur - Stadtplanung - Landschaftsplanung in der Ausstellung "Rundgang" ihre aktuellen Projekte.


Der Rundgang R:31 fand vom 10. bis 13. Februar 2025 statt.


Organisiert wurde er von wissenschaftlichen und studentischen Mitarbeiter:innen der Fachgebiete Geschichte und Theorie der Architektur (Prof. Alla Vronskaya) und Kunst und Wissen (Prof. Felix Vogel).


Bild: Kira Centini

Wie ASL ausstellen?

Jeder Rundgang ist mehr als nur eine Ansammlung von Materialisierungen der während des Semesters entstandenen Projekte (seien es Modelle, Entwürfe oder Exkursionsberichte), sondern auch eine eigenständige Ausstellung. Aber was bedeutet das genau?

Für den R:31 haben wir alle Beteiligten eingeladen, sich mit Fragen des Ausstellens, des Displays und der Vermittlung von und durch Konzepte, die in unserem Fachbereich erarbeitet wurden, auseinanderzusetzen.

Insbesondere nach 30 Ausgaben lohnte es sich, darüber nachzudenken, wie in den letzten 15 Jahren am FB 06 unsere inhaltlichen Schwerpunktsetzungen ausgestellt wurden: Welche Ausstellungsmuster und -gewohnheiten haben sich hierbei etabliert und wie können wir diese kritisch befragen? Wie »verräumlichen« sich die anfänglichen Ideen der Lehrenden, die sie als Projekt vorschlagen, die jeweils spezifischen Lehrinhalte und die individuellen Umsetzungen der Studierenden im Rundgang? Wie kann ein solcher Prozess vermittelt werden? Und welche räumliche Erfahrung ergibt sich daraus letzten Endes?

Denn durch den Bezug auf Raumerfahrungen wollten wir schließlich ein Bewusstsein dafür wecken, wie die Verbindung von erlerntem Wissen und eingespielten Wahrnehmungsmustern Raum »produziert«, mit dem Ziel, die eigene Raumwahrnehmung, Raumgestaltung und Raumvermittlung zu reflektieren.

PRESSERUNDGANG

Am 11. Februar fand der Pressetermin zur Semesterausstellung Rundgang R:31 statt. Zu Gast war neben lokalen Pressevertreter:innen auch der Hessische Rundfunk. Zu sehen gibt es die Beiträge in der ARD-Mediathek:

Zukunft Elisabethkirche - Architektur und Nutzung nach dem Einsturz

Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion

Vertr.-Prof. Dr.-Ing. Christoph Palmen

Am 6. November 2023 stürzte das Dach der Kasseler Kirche St. Elisabeth am Friedrichsplatz ein. Die Leimbinder versagten von der Mitte ausgehend, bis die Dachkonstruktion über die gesamte Firstlänge in den Kirchenraum stürzte. Die einzig anwesende Person konnte sich in einer Nische der Kirche in Sicherheit bringen. Die Elisabethkirche am Friedrichsplatz wurde 1959–1960 als Ersatz für den im Krieg beschädigten Vorgängerbau errichtet, der sich am Platz des heutigen Staatstheaters befand. In den vergangenen 15 Jahren wurde die Kirche auch als Ort für Musikveranstaltungen und Kunstinstallationen genutzt. Vorübergehend schützt nun ein Notdach den beschädigten Kirchenraum. Doch was soll in Zukunft aus dem denkmalgeschützten Bauwerk werden? Es stellen sich Fragen nach dem zukünftigen Nutzungskonzept, nach den architektonischen Lösungsmöglichkeiten und dem Umgang mit dem Bestand. In diesem Masterprojekt ging es darum, mögliche Nutzungsszenarien zu bestimmen und darauf aufbauend einen Entwurf bis ins konstruktive Detail zu entwickeln. Dies ist nicht nur ein Beitrag für die Zukunft der Elisabethkirche, sondern auch eine Auseinandersetzung mit dem Thema Kirchenumnutzungen auf dem Weg zu einer neuen Umbaukultur.


Kulturpalastkassel - Die Räume denen, die sie (ge)brauchen!

Fachgebiet  Sustainable Cities and Communities

Gast-Prof. Dagmar Pelger

Die von der Immobilienwirtschaft aufgegebenen Shoppinghybride der Kasseler Innenstadt deuten wir als Raumreserven für Soziokulturpaläste in vergesellschaftetem Eigentum. Im Rahmen eines gemeinwohlorientierten Soz-K-ZEP für Kassel haben wir die Raumbedarfe soziokultureller Initiativen in Umbau-, Betriebs- und Finanzierungsmodelle übersetzt um sie planerisch konzeptionierbar und stadträumlich imaginierbar zu machen – als Orte solidarischer Selbstversorgung.


Common Housing Futures - Learning from Neues Frankfurt

Fachgebiet Architektur Stadt Ökonomie I Bauwirtschaft und Projektentwicklung

Prof. Gabu Heindl

Next year marks the 100th anniversary of Neues Frankfurt, a project that was realized based on the vision of a future where new technologies, typologies but also social economies would provide for adequate housing for the many. We examined such mass housing concepts as a phenomenon of the 20th century, their shortcomings, but also their benefits, architectural expression, tools such as repetition and standardization, and projected critically into the future: What offers itself as “new” in housing today with regards to the social and the ecological crisis at the same time? What are the contemporary architectural and economic tools with which we can re-design affordable housing for the many? The students‘ work will be exhibited as part of „Yes, we care! Das Neue Frankfurt und die Frage nach dem Gemeinwohl“, on the occasion of 100 Years of Neues Frankfurt at Museum Angewandte Kunst in Frankfurt. Opening: 8.5.2025.


Inklusive Räume und Region - Zukunft Pflege + Bauernhof

Fachgebiet  Entwerfen und Gebäudelehre

Prof. Mag. arch. Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs

Die demografische Entwicklung in ländlichen Gebieten ist, besonders in kleinen Dörfern, durch Bevölkerungsrückgang und eine Überalterung der Bevölkerung geprägt. Wirtschaftliche Engpässe, vor allem bei kleineren landwirtschaftlichen Betrieben, wie auch die fehlende Perspektive von symbiotischen Konzepten für die nachfolgende Generation führen zur Schließung der Betriebe oder zur Umnutzung der Bauernhöfe für reine Wohnzwecke. Die Umstellung von landwirtschaftlichen Betrieben auf soziale Landwirtschaft ist ein zukunftsweisendes Konzept mit dem Potential, kleinere Betriebe wie auch den ländlichen Raum zu reaktivieren. Exemplarisch anhand eines Bauernhofs im Werra-Meißner-Kreis geht es im Entwurfsprojekt darum, die Nutzung als landwirtschaftlichen Betrieb mit Betreutem Wohnen für 12 Bewohner:innen zu kombinieren, um so die Synergien und Potentiale von Pflege und Bauernhof auszuloten. Ziel ist es, zukunftsweisende Projekte mit Strahlkraft in Raum, Programm und Gestalt für alle am Hof Lebenden und für das nähere Umfeld zu entwickeln.


Die Rückeroberung des Rings

FachgebietStädtebau I Prof. Stefan Rettich

Fachgebiet Landschaftsarchitektur I Entwurf  I Prof. Ariane Röntz

Fachgebiet Entwerfen im städtebaulichen Kontext I Prof. Dr.-Ing. Verena Brehm

Das SDG+ Lab widmet sich 2025 der Transformation von Stadt und Region. Am Kasseler Ring treffen beide räumliche Ebenen und ihre Verkehre aufeinander – mit überbordenden Flächen für das Auto. Das Projekt nimmt den kompletten Ring ins Visier, um eine gemeinsame Vision für dessen Transformation zu entwickeln: Wie lassen sich am Holländischen Platz, am Lutherplatz oder am Ständeplatz Orte mit menschlichem Maßstab entwickeln – weg von der autogerechten -, hin zu einer verkehrs- und klimagerechten Stadt.

Programm

Weitere Infos