FAQ
zu dem Master-Studiengang
Philosophie der Wissensformen
- Worin besteht die Ausrichtung des Master-Studiengangs „Philosophie der Wissensformen“?
- Welche Module umfasst der Master „Philosophie der Wissensformen“?
- In welcher Weise arbeitet der Master-Studiengang „Philosophie der Wissensformen“ interdisziplinär?
- An wen richtet sich das Master Programm „Philosophie der Wissensformen“?
- Welche Qualifikationsziele strebt der Masterstudiengang an?
- Kann ich nach Abschluss des Master-Studiengangs promovieren? Zu welchen beruflichen Tätigkeiten qualifiziert mich der Master-Abschluss?
- Wie hoch soll die Jahrgangsstärke des Masters „Philosophie der Wissensformen“ ausfallen?
- Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um zum Masterstudiengang zugelassen zu werden?
- Wenn ich eine oder mehrere dieser Voraussetzungen nicht erfülle, besteht dennoch eine Chance, zugelassen zu werden?
- Wen betreffen die persönlichen Vorstellungsgespräche?
- Welche Fremdsprachkenntnisse werden von mir im Masterstudium erwartet?
- Welche Schlüsselkompetenzen werden zusätzlich zum Fachstudium erworben?
- Wie ist das MA 7 „Fachliche Ergänzung“ strukturell in das Master-Programm eingebaut?
- In welcher Sprache werden die Veranstaltungen des Masters abgehalten?
- Inwiefern werden die Studenten Einfluss auf die thematischen Schwerpunkte des Masterprogramms haben können?
- Was sollte ich über die Master-Arbeit wissen?
- Wie verläuft das Verfahren zur Zulassung zum Master-Studium?
- Gilt der Master „Philosophie der Wissensformen“ als Zweitstudiengang und werden dementsprechend zusätzliche Studiengebühren für ein Zweitstudium erhoben?
Worin besteht die Ausrichtung des Master-Studiengangs „Philosophie der Wissensformen“?
Die öffentliche Bedeutung der Fragen nach dem Wissen und den Formen des Wissens ist offensichtlich. Das bezeugen die gegenwärtigen Debatten
- über die Wissensgesellschaft,
über das Verhältnis von technischem Anwendungswissen zu theoretischem Grundlagenwissen sowie von Alltagswissen zu Expertenwissen, - über sinnvolle und vor allem nachhaltige pädagogische Strategien zur Sicherung der Vermittlung von Wissen,
- über die Rolle tradierter Wissensbestände im Modernisierungs- und Globalisierungsprozess.
Für die philosophische Relevanz der Fragen nach dem Wissen und den Formen des Wissens spricht neben diesem Aktualitätsbezug vor allem die lange historische Tradition der Reflexion über Wissensformen, Wissensstandards und Wissensziele. Dabei steht die Philosophie
- einerseits für den Versuch, allgemeingültige Kriterien zur Unterscheidung von Wissen und Nicht-Wissen zu entwickeln,
- andererseits aber auch - und dies von Beginn an - für den gegenläufigen Versuch, die Pluralität theoretischer, praktischer, poietischer, diskursiver und nicht-diskursiver Formen des Wissens aufzufächern.
Die Rede von den verschiedenen Denkstilen in Denkkollektiven (Fleck), von den Wissenskulturen der unterschiedlichen Laborwissenschaften (Knorr-Cetina) oder von der Notwendigkeit einer Archäologie des Wissens (Foucault) verweist auf die sozialen, kulturellen und historischen Aspekte des Themas. Dabei wird deutlich, dass sich die aktuelle Auseinandersetzung mit dem Wissen nicht mehr auf die Logik wissenschaftlicher Theorien beschränken kann. Eine heutige Antwort zur Frage nach dem Wissen muss vielmehr neben der Soziologie, der Psychologie und der Geschichte der Forschung auch Formen des praktischen Wissens sowie narrative und nicht-diskursive Wissensformen umfassen.
Der - in Deutschland in dieser Form und Ausrichtung einmalige - forschungsorientierte Master-Studiengang Philosophie der Wissensformen an der Universität Kassel trägt diesen Erfordernissen Rechnung. Er bietet den Studierenden die besondere Möglichkeit, die aktuelle Thematik der Wissensformen in der notwendigen historischen Tiefe und systematischen Breite kennen zu lernen. Darüber hinaus berücksichtigt der Master-Studiengang durch Lehrangebot und Zugangsvoraussetzungen die fächerübergreifende und interdisziplinäre Qualität des Themas.
Welche Module umfasst der Master „Philosophie der Wissensformen“?
Der Master-Studiengang „Philosophie der Wissensformen“ umfasst die Module
- Einführung in die Philosophie der Wissensformen (MA1)
- Wissenschaftstheorie (MA2)
- Formen praktischen Wissens (MA3)
- Theorie narrativer und nicht-diskursiver Wissensformen (MA3)
- Historische Wissensformen (MA4)
- Interpretationskurs: Klassische Texte der Wissenschaften und der Philosophie (MA5)
sowie eine fachliche Ergänzung (MA7) aus den kooperierenden Fachgebieten (bzw. für Absolventinnen und Absolventen anderer Fächer: aus dem Fach Philosophie), dazu Schlüsselkompetenzen (MA8) und die abschließende Masterarbeit.
In welcher Weise arbeitet der Master-Studiengang „Philosophie der Wissensformen“ interdisziplinär?
In den philosophischen Lehrveranstaltungen werden auch naturwissenschaftliche sowie kunst-, technik- und kulturwissenschaftliche Kontexte, unter Einbeziehung der jeweiligen Fachvertreter, thematisiert. Überdies besteht eine intensive Kooperation mit anderen einschlägigen Fachgebieten, die im Rahmen der Module des Master-Studienganges Philosophie der Wissensformen zu dessen Lehrangebot beitragen.
Kooperierende Fachgebiete im Master-Studiengang Philosophie der Wissensformen sind insbesondere:
- Soziologische Theorie und Philosophie der Sozialwissenschaften
- Alte Geschichte, Geschichte des Mittelalters
- Biblische und systematische Theologie
- Mittlere und Neue Kunstgeschichte
- Psychoanalyse / Psychoanalytische Psychologie
- Musik
An wen richtet sich das Master Programm „Philosophie der Wissensformen“?
Das Lehrangebot des konsekutiven Master-Studienganges Philosophie der Wissensformen wendet sich gleichermaßen
- an Absolventinnen und Absolventen der Philosophie und
- an Absolventinnen und Absolventen anderer Fächer mit philosophischen Studienanteilen, wobei ein Schwerpunkt in einem der kooperierenden Fachgebiete erwünscht ist.
Liegen keine ausreichenden Studienanteile (min. 30 credits) im Fach Philosophie vor, entscheidet der Prüfungsausschuss, ob und wie diese nachgeholt werden können. Das Interesse an dem Master-Programm „Philosophie der Wissensformen“ muss dann bei der Bewerbung besonders begründet werden.
Neben der Vermittlung von Experten- und Anwendungswissen soll diese besondere Kombination des Ausbildungsangebots auch die fächerübergreifende Kompetenz und das kritische Potenzial sicherstellen, die in der heutigen Dynamik der Wissensgesellschaft am meisten gefragt sind.
Welche Qualifikationsziele strebt der Masterstudiengang an?
Aufbauend auf die im Bachelor-Studiengang Philosophie (oder in vergleichbaren Studiengängen) erworbenen Kompetenzen erfolgt im Master-Studiengang „Philosophie der Wissensformen“ eine gezielte Heranführung an die philosophische und interdisziplinäre Forschungsdiskussion. Das Master-Studium befähigt einerseits zur Aufnahme eines Promotionsstudiums und andererseits zu einer fachlich anspruchsvollen Berufstätigkeit. Besonderes Gewicht liegt auf
- dem hermeneutisch und historisch kompetenten Umgang mit philosophischen und wissenschaftlichen Texten sowie den Dokumenten nicht-diskursiver Wissensformen,
- der mündlichen und schriftlichen Darstellungsfähigkeit sowie
- dem Erwerb erster Lehrerfahrungen (Anerkennung von Tutorien im Bereich der Schlüsselkompetenzen).
Der Erwerb einer zweiten Arbeitssprache (in der Regel: Englisch) wird durch die Anerkennung entsprechender Sprachkurse im Bereich der Schlüsselkompetenzen sowie durch die Mitwirkung in internationalen Sommerkursen gefördert.
Kann ich nach Abschluss des Master-Studiengangs promovieren? Zu welchen beruflichen Tätigkeiten qualifiziert mich der Master-Abschluss?
Der Master „Philosophie der Wissensformen“ ist forschungsorientiert. Eine daran anschließende Promotion wird ausdrücklich gewünscht.
Die an die aktuelle philosophische Forschung heranführende Spezialisierung und die damit verbundene Vertiefung und Erweiterung der im Bachelor-Studium erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen ermöglichen eine anschließende Promotion oder eine fachlich anspruchsvolle Berufstätigkeit, insbesondere in kulturellen Institutionen, Fachverlagen und Fachjournalismus, Wissens- und Wissenschaftsmanagement usw.
Internationale Kooperationen werden für eine Ergänzung des Lehrangebots durch gemeinsame Sommerschulen genutzt.
Aus der Thematik des Master-Studienganges „Philosophie der Wissensformen“ wird sich mittelfristig eine entsprechende Schwerpunktsetzung bei den philosophischen Promotionen ergeben. Die Einrichtung eines gemeinsamen Forschungskolloquiums von Master- und Promotions-Studiengang ist vorgesehen.
Wie hoch soll die Jahrgangsstärke des Masters „Philosophie der Wissensformen“ ausfallen?
Im Master-Studiengang wird eine Jahrgangsstärke von 10 bis 20 Studierenden angestrebt.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um zum Masterstudiengang zugelassen zu werden?
Zum Masterstudium kann nur zugelassen werden, wer
a)die Bachelorprüfung in einem Studiengang Bachelor Philosophie bestanden hat oder
b) die Bachelorprüfung in einem fachlich gleichwertigem Studiengang an einer anderen
Universität oder Fachhochschule bestanden hat oder
b)einen anderen berufsqualifizierenden Abschluss und in dem Nebenfach- oder Zusatzstudium oder anderen wissenschaftliche Leistungen in Philosophie im Umfang von mindestens 30 Credits nachweist und
d) mindestens die Note „Gut“ nachweist und die Anforderungen gem. erfüllt,
e) Hinzu kommen noch ausreichende Fremdsprachenkenntnisse (siehe unten)
Wenn ich eine oder mehrere dieser Voraussetzungen nicht erfülle, besteht dennoch eine Chance, zugelassen zu werden?
Die Prüfungsordnung sieht dafür folgende Ausnahmeregelungen vor:
1.)In begründeten Ausnahmefällen kann der Prüfungsausschuss von der Mindestnote „Gut“ abweichen.
2.)Fehlen der Bewerberin oder dem Bewerber Voraussetzungen für die Zulassung zum Masterstudium, kann der Prüfungsausschuss die
Zulassung unter der Auflage aussprechen, dass bis zur Masterarbeit die fehlenden Kenntnisse nachgeholt werden.
Der Prüfungsausschuss bestimmt, welche Module bzw. Kurse dafür absolviert werden müssen.
Diese Ausnahmeregelung betrifft sowohl das Nachholen von Fremdsprachenkenntnissen wie auch von fehlenden Philosophie-Kenntnissen.
Wen betreffen die persönlichen Vorstellungsgespräche?
1.)Ein persönliches Vorstellungsgespräch findet dann statt, wenn eine der Zulassungsvoraussetzungen nicht erfüllt ist.
2.)Zu einem Vorstellungsgespräch werden zudem Studierende geladen, die Leistungen im Fach Philosophie von min. 30 credits durch ein Nebenfach- oder Zusatzstudium nachweisen.
Durch das Vorstellungsgespräch soll die Einschlägigkeit der Interessen und der bisherigen Studien der Bewerberinnen und Bewerber für das philosophische und interdisziplinäre Programm des Studienganges gesichert werden. Zugleich wird bei diesem Gespräch eine Empfehlung für die im Studienplan vorgesehene fachliche Ergänzung der bisherigen philosophischen Studienanteile gegeben.
Welche Fremdsprachkenntnisse werden von mir im Masterstudium erwartet?
Für die Zulassung zum Master-Studium „Philosophie der Wissensformen“ müssen Sie Englisch-Kenntnisse auf Abiturniveau oder dem Sprachniveau B1 des „Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen des Europarats“ (www.uni-kassel.de/zsb/euro-referenz-b1.pdf) und eine weitere, für das Fach Philosophie relevante Fremdsprache (z. B. Französisch, Latein, Altgriechisch) nachweisen.
Fehlt diese zweite Fremdsprache für die Zulassung zum Masterstudium, kann der Prüfungsausschuss die Zulassung unter der Auflage aussprechen, dass bis zur Masterarbeit die fehlenden Kenntnisse nachgeholt werden.
Welche Schlüsselkompetenzen werden zusätzlich zum Fachstudium erworben?
Im Masterstudiengang „Philosophie der Wissensformen“ werden insgesamt 12 Credit-Punkte für Schlüsselkompetenzen (MA8) vergeben. Angerechnet werden EDV-Kurse (Medienkompetenz), der Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen (Unicert III in Englisch, Latinum, Graecum oder vergleichbare Nachweise in anderen Sprachen) sowie Gremienarbeit und Tutorien mit Erfahrungsbericht (Kommunikations- und Sozialkompetenz).
Wie ist das MA 7 „Fachliche Ergänzung“ strukturell in das Master-Programm eingebaut?
Für Studierende, die nicht aufgrund eines ersten Studienabschlusses in Philosophie zugelassen wurden, ist eine fachliche Ergänzung der bisherigen philosophischen Studienanteile vorgesehen (12c). Absolventinnen und Absolventen der Philosophie wählen stattdessen eine fachliche Ergänzung aus einem der kooperierenden Fachgebiete (MA7).
Studierende, die Philosophiekenntnisse im Umfang von 30 credits nachholen müssen, müssen in der Regel das Modul MA7 nicht absolvieren, da davon ausgegangen wird, dass sie auf Grund Ihres Erststudiums bereits ausreichend Erfahrung auf Gebieten der kooperierenden Fachbereiche nachweisen können.
In welcher Sprache werden die Veranstaltungen des Masters abgehalten?
Die Arbeitssprache des Studienganges ist Deutsch; für ausländische Studierende gelten die üblichen Zulassungsbedingungen (http://www.uni-kassel.de/sprz/deu_lernen/dsh/). Im Rahmen internationaler Zusammenarbeit kann ausnahmsweise auch Englisch als Arbeitssprache verabredet werden.
Inwiefern werden die Studenten Einfluss auf die thematischen Schwerpunkte des Masterprogramms haben können?
Die forschungsbezogenen Module MA2-MA5 werden thematisch von den Studierenden mitgestaltet. Studentische Projektinitiativen und die Verabredung von Themenschwerpunkten, ebenso die Bildung von Arbeitsgruppen und die Anfertigung von Gruppenarbeiten und -referaten, sind erwünscht und werden gefördert. Ziel ist es, eine eigenverantwortliche, initiative, kreative, kooperative und forschungsorientierte Arbeitsatmosphäre unter den Studierenden zu erzeugen, die gleichermaßen dazu dienen kann, berufliche Schwerpunktsetzungen und Promotionsprojekte vorzubereiten.
Die Module MA2-MA5 sind interdisziplinär ausgerichtet. Jeweils eine von zwei Veranstaltungen dieser Module wird aus kooperierenden Fachgebieten bzw. Fachbereichen importiert. Hier ist eine enge inhaltliche Abstimmung vorgesehen.
Was sollte ich über die Master-Arbeit wissen?
Das Thema der Masterarbeit wird frühestens gegen Ende der Lehrveranstaltungszeit des dritten Studiensemesters ausgegeben. Die Ausgabe des Themas für die Masterarbeit setzt die Absolvierung des Einführungsmoduls MA1 sowie von drei der Module MA2-MA6 voraus.
Für die - forschungsnah, aber in der Regel nicht als Forschungsbeitrag konzipierte - Master-Arbeit ist ein Umfang von ca. 90-120 Seiten vorgesehen. Die Vorstellung und Verteidigung der Master-Arbeit erfolgt in einem einstündigen Abschlusskolloquium.
Wie verläuft das Verfahren zur Zulassung zum Master-Studium?
Informieren Sie sich darüber bitte unter:
Allgemeine Studiengangsinformationen
Gilt der Master „Philosophie der Wissensformen“ als Zweitstudiengang und werden dementsprechend zusätzliche Studiengebühren für ein Zweitstudium erhoben?
Bei dem Master „Philosophie der Wissensformen“ handelt es sich um einen konsekutiven Studiengang.
Dementsprechend werden keine zusätzlichen Studiengebühren für ein Zweitstudium erworben.