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Wissenstransfer-Projekt erhält zwei Millionen Mark EU-Förderung Produktinnovation
durch neue Technologien
Kassel. Mit rund zwei Millionen Mark fördert die Europäische Union (EU) ein Projekt,
das kleinen und mittleren Unternehmen (KMU`s) Weiterbildung in Sachen neue Technologien
anbietet. Damit sollen die KMU`s ihre Produkt- und Prozeßinnovationen intensivieren und
so ihre Marktposition halten und ausbauen können. Das ADAPT- Projekt, so der
Programmname, wird von der Technologietransferstelle der Universität Gesamthochschule
Kassel (GhK) koordiniert. Innerhalb der GhK sind sechs Arbeitsgruppen aus dem
Maschinenbau, der Elektrotechnik, den Wirtschaftswissenschaften, Angewandte
Sozialwissenschaften/ Rechtswissenschaft, dem Wissenschaftlichen Zentrum für
Umweltsystemforschung und aus dem Weiterbildenden Studiengang Informationsorganisation
beteiligt. Sie liefern Weiterbildungsbausteine für Entscheidungsträger und Fachkräfte
von KMU`s sowie für die Qualifizierung von Mitarbeitern vor allem in den neuen
Informations- und Kommunikationstechnologien.
ADAPT ist ein grenzüberschreitendes Strukturförderungsprogramm der Europäischen Union,
das die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen
anstrebt. Zugleich sollen die dort beschäftigten Arbeitnehmer durch Qualifizierungen vor
Arbeitslosigkeit bewahrt werden.
Das nun an die GhK vergebene Projekt mit dem Titel "Intensivierung der Nutzung neuer
Technologien bei der Produkt und Prozeßinnovation in kleinen und mittleren Unternehmen
durch umfassende interdisziplinäre Weiterbildungsangebote" hat ein Mittelvolumen von
4,7 Millionen Mark. Während die EU davon 1,936 Millionen Mark bereitstellt, gibt das Land
Hessen bzw. die GhK durch die Bereitstellung der Arbeitskraft von 20 Mitarbeiter/innen
über den Projektzeitraum von zweieinhalb Jahren weitere 2,7 Millionen Mark Eigenanteil in
das Vorhaben: Ein Beitrag zur Strukturförderung für die Region, die um Regionalauftrag
der Kasseler Universität begründet ist, wie Klaus Lekies als Projektkoordinator
unterstreicht. Er dankte auch dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, das
die GhK bei dem Projektantrag unterstützt hat.
Die Projektgruppe an der GhK will rund 50 kleinen und mittleren Betrieben Gelegenheit
geben, neue rechnergestützte Verfahren der Produkt- und Prozeßinnovation kennenzulernen,
zu bewerten und in den Betrieben umzusetzen. Dabei sollen die Möglichkeiten u.a. von
Computersimulation und Internet für die betriebliche Praxis, etwa bei der Entwicklung
neuer Produkte oder der Änderung betrieblicher Abläufe erlernt, ausprobiert,
weiterentwickelt und schließlich im Betrieb umgesetzt werden. So können Betriebe
beispielsweise Probleme im Produktionsprozeß durch Simulation des Ablaufs, die
Überprüfung der Varianten am Computer, die Entwicklung neuer Elemente über das Netz
zusammen mit anderen Unternehmen lösen. Um sie in die neuen Technologien einzuarbeiten
und Umsetzungsprozesse zu begleiten, wird an der GhK einerseits ein Demonstrationszentrum
eingerichtet und werden Rechnerpools bereitgehalten, wo die neuen Softwaretools und
Technologien erprobt werden können. Dieser Prozeß wird unterstützt durch eine
Kombination von Vorlesungen, Seminaren, Selbststudium und gruppenbezogenen Arbeiten im
Demonstrationszentrum. Ein weiteres Element ist das betriebliche Lernen, das auch als
"Training on the Job" am jeweiligen Arbeitsplatz im Betrieb, unabhängig vom
Lernort Universität, mittels Internet und CD-ROM möglich ist. In der Rückkopplung mit
den betrieblichen Notwendigkeiten sollen auch Werkzeuge zur umwelt- und
resourcenschonenden Produkt- und Verfahrensgestaltung entwickelt und Mitarbeiter im Umgang
damit qualifiziert werden. Dabei wird auch ein Netzwerk zwischen den Unternehmen, zu
Telehäusern als Dienstleistern für Telekommunikation und den GhK-Arbeitsgruppen den
Erfahrungsaustausch fördern. Von der Kasseler Universität sind die Arbeitsgruppen
Technische Informatik (Prof. Wloka), Rationelle Energiewandlung (Prof. Schmid), Leichtbau
(Prof. Klein), Weiterbildendes Studium Informationsorganisation (Anne Höhmann),
Umweltgerechte Produktgestaltung (Dr. Hübner, WZ III) und Betriebliche
Kooperationsnetzwerke (Prof. Tjaden) beteiligt. Doch Ziel des ADAPT-Projektes ist es auch,
neue Kommunikationsbezüge zu eröffnen: So unterstützt es die transnationale
Zusammenarbeit der Projektgruppen in verschiedenen europäischen Ländern. Mit dabei sind
neben der Kassler Hochschule die Handwerkskammer in Orleans (Frankreich), die Universität
Salford (England) sowie Unternehmen der Wirtschaftsförderung in Süditalien. Diese
Gruppen beschäftigen sich ebenfalls mit der Einführung neuer Informations- und
Kommunikationstechnologien in kleinen und mittleren Unternehmen, so daß über den
Erfahrungsaustausch hinaus auch für die beteiligten Unternehmen die Möglichkeit
europäischer Kooperationen besteht.
Betriebe, die sich an dem Projekt beteiligen wollen, wenden sich bitte an
Universität Gesamthochschule Kassel
Technologie- und Innovationsberatung
Herrn Dipl.-Ing. Klaus Lekies
Mönchebergstraße 19
34109 Kassel
Tel. 0561 804-2498; Fax 2326 |