Digitalisierung im Bildungssektor: Einstellungen von Lehramtsstudierenden zum Einsatz digitaler Medien im Schulunterricht

Kurzbeschreibung

Das Projekt begleitete mit einer Interviewstudie fachdidaktische und bildungswissenschaftliche Seminare, in denen eine Lernumgebung zur Schulung digitalisierungsbezogener Kompetenzen eingesetzt wurde. Durch die freie Erzählweise in den Interviews konnten Einstellungen der Studierenden zu digitalen Medien rekonstruiert werden und, neben best practice Beispielen, auch Hürden beim Einsatz digitaler Medien in der Lehre wie auch Adressierungsbedarfe der unterschiedlichen Einstellungstypen identifiziert werden.

Laufzeit des Teilprojekts:
10/2020 – 12/2023


Förderung: PRONET-D wird unter dem Förderkennzeichen 01JA2012 im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Hochschuldidaktische Innovation

Die Studie evaluiert die Gelingensbedingungen und Hürden bildungswissenschaftlicher und fachdidaktischer Seminare zur Schulung digitalisierungsbezogener Kompetenzen im Lehramtsstudium. Die Befunde der Studie tragen dazu bei, Lehrenden Hinweise dazu zu geben, was bei der Gestaltung digitaler Lernumgebungen zu beachten ist. Studierende erkennen die Notwendigkeit, Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Medien zu erlernen, doch treffen Hochschullehrende in ihren Seminaren sowohl auf begeisterte als auch auf ablehnende Einstellungen, auf welche in der Lehre unterschiedlich reagiert werden muss. Durch einen qualitativen Zugriff können auch Bedarfe der Studierenden facettenreich erfasst werden. Diese wünschen sich eine anwendungsbezogene Herangehensweise, um die Chancen und Potenziale der digitalen Medien kennenlernen zu können.

Ausgewählte Forschungsbefunde

Im Projekt wurden leitfadengestützte Interviews mit Studierenden des Lehramts durchgeführt. Diese fanden zu Beginn und Ende von Seminaren statt, in denen die Teilnehmenden mit digitalen Lernumgebungen vertraut gemacht wurden. Die Auswertung (N = 54) ergab, dass Studierende sehr unterschiedliche Einstellungen zu digitalen Medien haben. Dies bezieht sich zum einen auf die generelle Positionierung zum digitalen Wandel, zum anderen aber auch auf die Bereitschaft, sich Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Medien anzueignen und diese im Beruf einzusetzen. Es zeigte sich eine Streuung zwischen annehmenden und ablehnenden Positionen; zugleich ließen die Umgangsweisen unterscheiden in eher aktive bzw. passive kann. So treffen Lehrende in ihren Seminaren, trotz Freiwilligkeit des Seminarbesuchs, sowohl auf Studierende, welche eine hohe Begeisterungsfähigkeit zu digitalen Medien aufweisen, als auch auf Studierende, die sich aktiv gegen den Einsatz digitaler Medien wehren, einen Einsatz im Beruf ablehnen und an traditionellen Unterrichtsmethoden festhalten wollen.

Ziele des Forschungsprojekts

  • Evaluation der Lernumgebungen und Vergleich verschiedener Lernumgebungen und Fachdidaktiken
  • Identifikation von Gelingensbedingungen und Hürden bei der Konzeption und Umsetzung digitaler Lernumgebungen an Hochschulen
  • Identifikation der Sichtweise und Positionierung Lehramtsstudierender zur Nutzung digitaler Medien in der Berufspraxis als Lehrkräfte
  • Erhebung zugrundeliegender Einstellungsmuster von Studierenden sowie deren potenzieller Veränderbarkeit

Weiterführende Informationen

Ansprechpersonen

Projektleitung:

Prof. Dr. Kerstin Jürgens
juergens@uni-kassel.de


Wissenschaftliche Mitarbeiterin:

Julia Mertens
julia.mertens@uni-kassel.de