Evaluation des Stufenkonzepts im Jahrgangsübergreifenden Lernen (JüL) der Reformschule Kassel
Die Reformschule Kassel ist eine Integrierte Gesamtschule mit Grundstufe bis zum 10. Schuljahr. Das Einzugsgebiet liegt im bürgerlichen Milieu, ca. 60 Prozent eines Jahrganges gehen nach dem 10. Schuljahr in die Sekundarstufe II über und machen Abitur. Die Lerngruppen sind in vier Stufen mit jahrgangsgemischten Unterricht organisiert. Die Kinder werden bereits mit fünf Jahren eingeschult, sodass die Stufe I, zugleich Schuleingangsstufe, Kinder der Klassenstufe 0 bis 2 umfasst. In Stufe II lernen Schüler*innen der Jahrgänge 3 bis 5 gemeinsam und in Stufe III Schüler*innen der Jahrgänge 6 bis 8. Die Stufe IV umfasst die Jahrgänge 9 und 10. Die Schule ist zudem durch umfangreiches projektorientiertes Lernen ab Stufe II gekennzeichnet, das bereits in Stufe I grundgelegt wird. Bis einschließlich Jahrgang 8 werden Lernentwicklungsberichte an Stelle von Notenzeugnissen formuliert.
Als Versuchsschule ist die Schule im Rahmen einer Kooperation mit der Universität Kassel besonders an einer Evaluation des Stufenkonzepts interessiert. Die Evaluation geht zwei Fragen nach: zum einen, wie Schüler*innen und deren Eltern das jahrgangsgemischte Lernen und das damit verbundene Stufenkonzept bewerten und zum anderen, welche Auswirkungen die Stufenübergänge auf verschiedene Aspekte des Verhaltens und Erlebens der Schüler*innen haben. Zu diesem Zweck wurden im Frühjahr und im Herbst 2015 alle Schüler*innen der Reformschule jeweils etwa drei Monate vor und drei Monate nach dem Übergang mittels eines eigens entwickelten Fragebogens längsschnittlich befragt. Neben dem schulischen Wohlbefinden wurden auch Lernmotivation, Arbeits- und Sozialverhalten, akademisches Selbstkonzept, selbstreguliertes Lernen, Transitionskompetenz, sowie soziometrische Daten der Schüler*innen erhoben. Der Elternfragebogen erfasst u.a. die Schulzufriedenheit und die Gründe für die Schulwahl, schulische Aspirationen sowie Einstellungen zum Stufenkonzept der Reformschule. Die Daten von Eltern und Schüler*innen sind für Auswertungszwecke gematcht.