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Campusfest 2024: Warum eine Heuschrecke (k)ein Insekt ist und Minne nicht Liebe - Ein Mitmach-Labor

Ort: Platz vor der Universitätsbibliothek (Arkaden bei Regenwetter)

 

Interdisziplinäres Campusfest-Projekt der Fachgebiete „Sprachwissenschaft - Semantik und Lexikologie des Neuhochdeutschen“ und „Ältere deutsche Literaturwissenschaft“ zum Thema:

 

Warum eine Heuschrecke (k)ein Insekt ist und Minne nicht Liebe.
Die Relevanz von Wortbedeutung und Begriffsgeschichte für politische und literarische Diskurse - ein Mitmach-Labor.

 

„Heuschrecken!“ ist ein Warnruf – oder eine Beleidigung. Wer (mittelhochdeutsch) minne empfindet, ist verliebt – oder hält Zwiesprache mit Gott. Wortbedeutungen ändern sich im historischen Verlauf des Sprachgebrauchs, sie werden von sozialen Gruppen zur Abgrenzung umcodiert, oder von Akteuren im politischen Diskurs absichtsvoll neu ‚erfunden‘. Aktuell wird dies besonders im Kontext der Wahl des „Unwort des Jahres“ deutlich, bei der regelmäßig politisch relevante Bedeutungsverschiebungen oder Wortneubildungen ausgesucht werden. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit die Sprecher:innen sich dieser Bedeutungsverschiebungen, Umdeutungen oder auch schleichender Bedeutungswandelerscheinungen bewusst sind und auch den eigenen Sprachgebrauch reflektieren. Besonders im Bereich der politischen Sprache und bei literarischen Texten kommt dem Bedeutungswandel eine wichtige Rolle zu. In letzterem Fall führt historische Distanz häufig zu einem Missverstehen der Texte und der in ihnen transportierten Ideen und Mentalitäten. In erstem Fall muss entschieden werden, ob bestimmte Begriffe absichtsvoll neu gefüllt werden, oder ob der Bedeutungswandel das Ergebnis eines Wandels politischer Ideen und System ist, der sich sprachlich niederschlägt.

In einem Mitmach-Labor bekommen interessierte Besucher:innen des Campusfestes die Möglichkeit, an ausgewählten Beispielen interaktiv und spielerisch den eigenen Sprachgebrauch zu reflektieren. Dabei wird auf eine Kombination von Sachwissensvermittlung, spielerischer Text- und Wortanalyse und analytischem Experimentieren mit dem jeweils eigenen Sprach- und Begriffsgebrauch zurückgegriffen. Ziel ist es, bei den Teilnehmer:innen ein Bewusstsein für die gleichermaßen politische wie poetische Macht der Sprache und entsprechender Sprachwandelerscheinungen zu wecken.

 

Beteiligte Personen (Fachgebiete):

  • David Bieseke (FB02, Ältere deutsche Literaturwissenschaft)
  • Sarah Bley (FB02, Ältere deutsche Literaturwissenschaft)
  • Maurice Bontemps (FB 02, DFG-Projekt „Sprache in Verschwörungstheorien”)
  • Vivien Donath (FB02, Ältere deutsche Literaturwissenschaft)
  • Merle Hormann (FB02, Semantik und Lexikologie des Neuhochdeutschen)
  • Jennifer Langer (FB02, Ältere deutsche Literaturwissenschaft)
  • Michael Mecklenburg (FB02, Ältere deutsche Literaturwissenschaft)
  • Hanna Poloschek (FB 02, DFG-Projekt „Sprache in Verschwörungstheorien”)
  • Christine Riess (FB02, Semantik und Lexikologie des Neuhochdeutschen)
  • David Römer (FB02, Semantik und Lexikologie des Neuhochdeutschen)
  • Vanessa Sternath (FB02, Ältere deutsche Literaturwissenschaft)
  • Lisa Maren Stöhr (FB02 Ältere deutsche Literaturwissenschaft)

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