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04.04.2023 | Jubiläum

„Einmischen ist erwünscht!“ Protest, Kritik, Freiräume: Jubiläumsausstellung präsentiert Aktionen ASL-Studierender

Grabsteine für den Nordstadtpark, goldene VW-Motoren, ein riesiger Tisch und besetzte Fabrikgebäude – dahinter verbergen sich Protestaktionen, mit denen die ASL-Studierendenschaft 1973 - 2003 in die Gestaltung der Gesamthochschule Kassel und ihrer Umgebung eingriff. Die Ausstellung präsentiert ab dem 11. April in lebendigen Formaten eine Auswahl an Protestmomenten und ordnet sie in den damaligen (stadt-) gesellschaftlichen, politischen, universitären und weltanschaulichen Zusammenhang ein.

Dieser riesige Tisch, ein Einbau im K10-Gebäude, wurde sogar von Joseph Beuys signiert. Bild: Georg Wenzel
Dieser riesige Tisch, ein Einbau im K10-Gebäude, wurde sogar von Joseph Beuys signiert.

Der Titel der Ausstellung „Einmischen ist erwünscht!“ stammt von "carlo!" aus dem Studierendenmagazin "plan-o-phobia" (17/1995) und steht für eine Kultur aktiver (hochschul-) politischer Teilhabe. Beheschta Qadri-Monk aus dem Ausstellungsteam erläutert: „Die Studierenden der damaligen Zeit haben sich eingemischt, um Lehre, Hochschulpolitik und Verwaltung der GhK mitzugestalten. Ihre Proteste zeugen aber auch von dem Mut und Willen einer kritischen und kreativen Begleitung der Kasseler Stadtentwicklung.“

Ein Team von zehn Studierenden hat die Ausstellung weitgehend eigenverantwortlich kuratiert, unterstützt von Dr. Wiebke Maria Reinert. Vom Konzept, über Recherche, Auswahl der gezeigten Themen und Gestaltung der Ausstellung bis zur Organisation des Projektes und der Begleitveranstaltungen lag alles in der Hand der Studierenden. Durchaus eine Herausforderung, die aber gut gemeistert wurde und für die Studierenden auch Entfaltungsmöglichkeiten bot, wie Selin Özdogan erzählt: „Die Organisation und Kuration der Ausstellung als studentisches Projekt hat für uns Freiräume geschaffen, um Aktionen und Methoden des Protests in den heutigen Kontext zu setzen und neu auszuprobieren. Mit der Ausstellung fragen wir auch nach einer aktuellen Protestkultur und ermutigen die heutigen Studierenden dazu, sich selbst einzumischen.“

Die Ausstellung wurde kuratiert von Melissa Schmidt, Lisanne Quast, Benedikt Senft, Beheschta Qadri-Monk, Selin Özdogan, Jana Matar, Haya Nakawa Bou Nasser, Sinan Bilgin, Sarah John von Zydowitz und Vincent Hildenhagen.

„Einmischen ist erwünscht!“ ist eine von zehn Jubiläumsausstellungen in der Reihe „Das Kasseler Modell 1973-2023. 50 Jahre Architektur – Stadtplanung – Landschaftsplanung an der Universität Kassel“. Diese präsentieren die Geschichte und das Profil des Fachbereichs und bilden die Schwerpunkte des Lehrens, Lernens und Forschens in den drei Instituten Architektur, Urbane Entwicklungen sowie Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung ab. Sie werden von verschiedenen Fachgebieten in Zusammenarbeit mit Studierenden organisiert und kuratiert. Die Ausstellungsreihe wird noch bis zum Sommersemester 2024 fortgesetzt.

Weitere Informationen zu den Ausstellungen, ihren Begleitveranstaltungen und weiteren Jubiläumsaktivitäten: http://www.uni-kassel.de/go/jubilaeumASL

„Einmischen ist erwünscht!“
Protest, Kritik, Freiräume: Aktionen ASL-Studierender, 1973-2003
Di 11. – Do. 27. April 2023
Montag – Freitag 8-20 Uhr
Eröffnung am 11. April um 18 Uhr

Begleitveranstaltungen
13. April: Von Protestaktionen für Möchtegern Aktivist*innen
20. April: Alternatives Wohnmodell: Wagenplätze in Kassel, Gestern und Heute
27. April: ASL Studieren Gestern und Heute
jeweils um 18.30 Uhr

Foyer des ASL Neubau
Universitätsplatz 9
34127 Kassel