Semesterausstellung Rundgang R:29
Mit der Ausstellung ihrer Projektarbeiten beenden ASL-Studierende traditionell ihr Semester. Wie in der späteren Praxis üblich, zeigen sie Analysen und Prozesse, präsentieren Ideen, Entwürfe und Konzepte und setzen sich mit Fragen von Mitstudierenden, Fachvertretern und der Öffentlichkeit auseinander.
Zahlreiche Projekte haben dabei einen Kassel-Bezug und greifen aktuelle architektonische, stadt- und landschaftsplanerische Fragestellungen aus der Stadt auf. Der Fachbereich lädt zu einem Kassel-Nachmittag, an dem alle Projekte ihre Ergebnisse präsentieren, die sich im Semester mit einem Thema zu Kassel oder Nordhessen beschäftigt haben. Dazu sind Gäste aus Verwaltung, Politik, Verbänden sowie Kooperationspartnerinnen und -partner der einzelnen Projekte aus der Stadt Kassel eingeladen (Mittwoch 13-17 Uhr, Foyer ASL-Neubau).
Darüber hinaus thematisieren die Projekte zentrale gesellschaftliche, politische und ökonomische Fragestellungen, im Hinblick auf Klimawandel, nachhaltige Gestaltung und Raumnutzung sowie Wiederverwendung von Baumaterialien.
Der Rundgang R:29 im Wintersemester 2023/24 wird von wissenschaftlichen und studentischen Mitarbeitenden der Fachgebiete "Entwerfen im städtebaulichen Kontext" (Prof. Verena Brehm) und "Entwerfen und Nachhaltiges Bauen" (Prof. Frank Kasprusch) organisiert.
Die Ausstellung ist Di - Do 9-18 Uhr geöffnet, in dieser Zeit finden auch die Abschlusspräsentationen der Projekte in den jeweiligen Ausstellungsräumen statt. An den Abenden laden Vorträge und Diskussionsrunden zum Austausch ein. Ausführliche Informationen zu den Projekten und zum Programm finden Sie auf folgender Webseite: https://r-ein.de/
Mehr zu ausgewählten Projekten:
In einem Architektur-Projekt haben sich Studierende am Beispiel des ehemaligen Alliance Healthcare Areals im Kasseler Schillerviertel mit serieller Wohnraumproduktion beschäftigt (Gast-Prof. Anna Weber, Gast-Prof. Peter Tschada, Fachgebiet Zukunftslabor Wohnen). Aufgabe war es, die alte Beton-Fertigteil-Lagerhalle umzudenken und in serieller Bauweise nachzuverdichten. Insgesamt sollte aus dem Bestand hinauswachsend eine nachhaltige und klimagerechte Nachbarschaft geplant werden. Schwerpunkt war die Schaffung von neuem Wohnraum, welcher eine große Nutzungsflexibilität in zukunftsfähigen Wohnungs- und Raummodellen erreicht. Auch Raum für gemeinwohlorientierte Einrichtungen inklusive einem Ort für Obdachlose waren zu thematisieren. Aufstockungen und Nachverdichtungen sollten in neue Ansätzen serieller Baukonzepte entworfen werden. Serielle Wohnbauweisen sind Thema eines Kurz-Symposiums am Dienstagabend (18.30-21 Uhr | ASL Neubau, Raum 0106).
Im Architektur-Projekt „Sozialwirtschaft Berlin“ (Prof. Frank Kasprusch, Malee Hildebrand, Fachgebiet Entwerfen und Nachhaltiges Bauen) war die Aufgabe der Studierenden, ein Sozialzentrum in einer Baulücke in Berlin-Moabit zu entwerfen. Dazu sollten im Sinne des Re-Use Bauteile aus einer ehemaligen Fabrikhalle (Stahlbau) genutzt werden, die ihren bisherigen Nutzen verloren haben.
Mit der Sozialwirtschaft Berlin soll ein selbstverwaltetes Zentrum zur (Wieder-)Eingliederung ins Berufsleben und ein sozialer Treffpunkt für den Kiez entstehen. Langzeitarbeitslose, Menschen mit Einschränkungen und lernschwache Auszubildende finden im gastronomischen, sozialen oder gärtnerischen Bereich eine neue Aufgabe. Essen ist das zusammenbringende Element, das alle sozialen und kulturellen Schichten zusammenführt und einen Raum für vielfältige Begegnungen schafft.
Im Einführungsstudio der Stadt- und Regionalplanung „Wechsel Dich!“ (Prof. Stefan Rettich, M. Sc. Marius Freund, Fachgebiet Städtebau) transformierten Studierende die leerstehende Lagerhalle der Firma Hackländer sowie das umgebende Areal in der Kasseler Nordstadt zu einem lebendigen, zukunftsfähigen Stadtbaustein. Sie gestalteten den Bestand in einer möglichst nachhaltigen Art und Weise um, indem neue Angebote und qualitative Räume entworfen wurden, die dem ganzen Stadtteil offenstehen sollen.
Im Projekt der Stadt- und Regionalplanung „Kisten, Palletten und Container: frische Ideen für die Logistik von Morgen“ (M. Sc. Jan Werneke, Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung) analysierten Studierende anhand der Herausforderungen der Branche die Bedeutung von Logistikbetrieben und -Gebieten für die Stadt- und Regionalentwicklung. Im Dialog mit Experten sowie Kommunen entwickelten sie am Beispiel der Region Frankfurt / Rhein-Main übertragbare Konzeptansätze für eine zeitgemäße Weiterentwicklung von durch Logistik geprägten Quartieren.
Das Experimentierfeld des Einführungsstudios aus der Landschaftsarchitektur „StadtFreiRaum“ (Prof. Ariane Röntz, Prof. Florian Otto, Fachgebiete Landschaftsarchitektur | Entwurf und Landschaftsarchitektur | Technik) war der Karlsplatz in Kassel. Die Studierenden haben experimentiert, analysiert, recherchiert, skizziert, Modelle gebaut, abstrakt und konkret gearbeitet und so gemeinsam erste Erkenntnisse gesammelt, die für den (landschaftsarchitektonischen) Entwurf bedeutsam sind. Ziel des Studios war es, auf unkonventionelle Art und Weise in mehreren Teilaufgaben ein erstes Repertoire an Entwurfswerkzeugen und -methoden aufzubauen, welche als Grundlage für einen kleinen räumlichen Entwurf dienten. Bearbeitungsschwerpunkte waren Raum und Gestalt, Ort und Kontext, Konzept und Struktur.