Bürgerschaftlicher Protest in der lokalen räumlichen Planung

Ausprägungen, Verläufe und Wechselwirkungen

Bürgerschaftliche Proteste mit Bezug zur lokalen räumlichen Planung haben in Theorie und Praxis deutlich an Bedeutung gewonnen. Erste Untersuchungen aus den Sozialwissenschaften sowie verschiedene Beiträge im planungswissenschaftlichen Diskurs deuten eine veränderte Qualität gegenüber früheren Protestphasen an. Das Projekt soll eine empirisch fundierte Grundlage für eine stärkere Integration der Protest-Perspektive in planungstheoretische Diskurse wie die um Partizipation, Konflikt und Macht schaffen, die bislang aufgrund diskontinuierlicher Beforschung weitgehend fehlt. Aufbauend auf Erkenntnissen der sozialwissenschaftlichen Protesttheorie und einer eigenen explorativen Vorstudie wird das Vorhaben aktuelle lokalpolitische bürgerschaftliche Proteste – verstanden als eigenständige politische Strategie, die anlassbezogen auf eine öffentliche Zuspitzung von Konflikten abzielt – in bundesdeutschen Großstädten erheben (Art und Umfang), Ausprägungen und Verlaufsmuster untersuchen, auf die Wechselwirkungen zwischen Planung, Protest und Lokalpolitik hin analysieren und die Ergebnisse in den planungstheoretischen Diskurs einordnen. Der Methoden-Mix verbindet quantitative Erhebungen (erweiterte Protestereignisanalyse, Internetanalyse) mit vertiefenden qualitativen Fallstudien, die durch einen partizipativen Ansatz zur Integration von Beforschten und
weiteren Wissenschaftlern gerahmt werden. 

Projektlaufzeit: Juli 2020 bis Februar 2024
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)


Das Projekt ist eine Fortsetzung des DFG-Vorhaben "Muezzine, Fluglärm, Touristification & mehr – Vorstudie zu aktuellem bürgerschaftlichen Protest in der lokalen räumlichen Planung in Berlin" (2015 bis 2017)

zur Vorstudie

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Uwe Altrock (Fachgebiet Stadterneuerung und Planungstheorie)

Standort
Gottschalkstraße 30
34127 Kassel
Raum
Gottschalk 30, Raum 1003