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Ausbildungsabbrüche – Prädiktoren und anschließende Verläufe
Katrin Arianta und Prof. Dr. Michael Goller waren am 19. März 2024 Teil eines spannenden Symposiums zum Thema "Ausbildungsabbrüche – Prädiktoren und anschließende Verläufe" auf der Tagung der GEBF (Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung) in Potsdam. Unser Beitrag fokussierte die Entwicklung beruflicher Aspirationen von Auszubildenden in der Pflege.
Die Analysen der qualitativen Längsschnittdaten von Katrin Arianta zeigen verschiedene Einflüsse der Interaktionen mit Ausbildungsbeteiligten (z.B. Kolleg:innen, Ausbilder:innen) auf die beruflichen Planungsüberlegungen der Auszubildenden und die damit verbundenen Ausstiegs- und/oder Bleibeabsichten. Hier wirken sich insbesondere das Erleben der Beziehung zu diesen sowie die erlebte soziale und berufliche Integration im Praxisfeld aus. Die dabei entstehenden Dynamiken lassen sich in vier Prozessvarianten typisieren: (a) das Ankommen- und Bleiben-Wollen, bei dem das soziale Umfeld positiv erlebt und die Bleibeabsicht durch ein Gefühl vollwertiges Mitglied der Community zu sein bzw. zu werden intendiert wird; (b) der Verbleib als Übergangspassage, wobei von Ausbildungsbeginn an der Verbleib als zeitweiser Übergang gesehen und auf negative soziale Erfahrungen mit einer Durchhaltestrategie reagiert wird; (c) das Suchen, um zu bleiben, womit die Intention fokussiert wird, trotz negativer interaktionaler Erlebnisse im Praxisfeld nach Möglichkeiten zu suchen, den Pflegeberuf nicht aufgeben zu müssen; (d) der Ausstieg als Kurzschluss, bei dem durch einzelne negative interaktionale Erlebnisse ein Ausstiegsplan ausgelöst wird. Die Prozessvarianten sind durch typische Oszillationen zwischen den beiden Polen des Bleiben- oder Aussteigenwollens gekennzeichnet, die im geplanten Beitrag dargestellt werden sollen. Die Ergebnisse deuten auf eine sehr dynamische Entwicklung pflegeberuflicher Aspirationen in der Ausbildungseingangsphase hin, die stark vom subjektiven Erleben des pflegerischen Arbeitsfeldes und der sozialen Interaktionen darin abhängt und damit wenig vorhersehbar ist.
Wir bedanken uns bei den Organisator:innen des Symposiums (PD Dr. Christian Michaelis von der Universität Göttingen, Prof. Dr. Stefanie Findeisen von der Universität Konstanz und Prof. Dr. Viola Deutscher von der Universität Göttingen), den Vortragenden der weiteren Beiträge und natürlich den Teilnehmer:innen. Mehr Informationen zum Symposium finden Sie auf der Konferenzhomepage.