2021 OptiHuhn

Die Geflügelhaltung in Mobilställen ist in den letzten zehn Jahren erheblich ausgeweitet worden. Diese Haltungsform ist insbesondere hinsichtlich der stärkeren Realisierung des Tierwohls sowohl im Bereich der Land- und Agrarwirtschaft, aber auch gesellschaftlich in der Verbraucherschaft anerkannt. Dennoch zeigen sich einige Problematiken.

• Ausgehend von einem gegebenermaßen zentralen Stallbereich werden die angeschlossenen Ausläufe von den Tieren meist nur in der Nähe des Stalles genutzt. Dies führt so zu einem unverhältnismäfßig hohen Nährstoffeintrag in diesen Bereichen. Damit wächst die Kontaminierung dieser Bereiche mit Krankheitserregern jedweder Art sehr stark. Es entsteht ein starker und permanenter Infektionsdruck. Die Tiergesundheit und das Tierwohl leiden unter dieser Situation. Auch aus wasserwirtschaftlichen Gründen und hinsichtlich grundsätzlicher Betrachtung und Bewertung von Nährstoffflüssen ist dieser Sachstand nicht tragbar.

• In größeren Entfernungen zum Stall bleiben die Ausläufe dagegen oft ungenutzt und für die Tiere unattraktiv. Hier werden vor allem die Gefahren durch Prädatoren als Ursache vermutet. Auch die Effizienz der Weidenutzung ist in diesem Zusammenhang ein zu beoachtender Faktor. Diese Problematiken sollen durch ein innovatives Stall- und darin integriertes Beweidungskonzept gelöst werden. Das zu entwickelnde Stallkonzept sieht einen Stallbereich im Zentrum einer kreisförmigen Anlage vor. Um dieses wird ein mobiler Auslaufsektor mit Gestaltungs- und Serviceelementen (Fütterung, Tränke, Prädatorenschutz) installiert, der periodisch mit geringem Aufwand um das Zentrum rotierend versetzt werden kann. Das Vorhaben zielt auf eine Weiterentwicklung und Verbesserung grundsätzlich funktionierender Mobilhaltungssysteme unter Berücksichtigung der skizzierten Problematiken ab. Ziel ist, ein praxisnahes System zu erstellen, dass sich deutlich auf dem Weg zur Marktreife befindet und durch entsprechende Konstrukteure und Marktpartner aufgegriffen werden kann.

Verantwortlich : Boris Kulig

Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)