Immunologisches Reaktionsvermögen als Indikator für Belastungszustände bei der Milchkuh

Projektdurchführung

Tierärztin Claudia Träbing

Thema

In der heutigen Milchproduktion liegt das Hauptziel in der stetigen Steigerung der Milchleistung. Auf der anderen Seite lassen verschiedene Studien vermuten, dass mit einer Steigerung der Milchmengenleistung ein erhöhtes Erkrankungsrisiko hinsichtlich Stoffwechsel- und Eutererkrankungen sowie Fruchtbarkeitsstörungen einhergeht. Erkrankungen der Milchkühe treten vor allem im Puerperium auf. Die Problematik der Gesundheits- und Fruchtbarkeitsstörungen bei hohen Milchmengenleistungen resultiert aus den Schwierigkeiten einer adäquaten Energiebereitstellung in den ersten Laktationswochen. Da die Erkrankungen häufig zu Beginn einen subklinischen Verlauf nehmen, besteht ein Problem in ihrer Früherkennung. Eine Beurteilung einer subklinischen Erkrankung mittels verschiedener Stoffwechselparameter ist dadurch erschwert, dass es ihnen in der Regel an einer hinreichenden diagnostischer Trennschärfe mangelt.
Das geplante Forschungsvorhaben soll Aufschluss darüber geben, ob verschiedene Belastungszustände innerhalb der Laktationsperiode einen Einfluss auf das immunologische Reaktionsvermögen ausüben. Des weiteren wird ein möglicher Zusammenhang zwischen den immunologischen Reaktionen und den verschiedenen metabolischen Blutparametern sowie unterschiedlichen Milchleistungen geprüft. Um die immunologische Reaktionsfähigkeit des unspezifischen Teils des Immunsystem der Kühe darzustellen, wird das Immunsystem mittels eines Paramunitätsinducers stimuliert. Zur Beurteilung der Reaktion auf den Stimulus erfolgt eine Untersuchung der immunologischen Kompetenz anhand der Parameter der Bakterizidie des Vollblutes, der Phagozytoseaktivität und der Lymphozytenproliferation der Kühe an drei Tagen jeweils am Anfang und in der Mitte der Laktation. Zur Einschätzung der Stoffwechselbelastung werden verschiedene klinisch-chemische Blutparameter bestimmt. Um eventuelle Beziehungen zwischen den metabolischen Blutparametern, der Reaktionsfähigkeit des Immunsystems und der Leistung der Kühe beurteilen zu können, erfolgt die Erfassung tierindividueller Daten, die eine Auskunft über die Leistung der Kühe geben.

Die Ergebnisse sollen Aufschluss darüber geben, ob die Reaktionsfähigkeit des Immunsystems als ein spezifischer Indikator für den Belastungszustand der Milchkühe genutzt werden kann.

Schlagworte

  • Immunologisches Reaktionsvermögen
  • Belastungszustände
  • unspezifisches Immunsystem
  • Paramunitätsinducer

Laufzeit

1 / 2003 – 9 / 2006

Drittmittel

  • Pfizer Animal Health, Beitrag zu den Sachkosten

Kooperationen

  • Medizinische Tierklinik der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, Prof. Dr. Fürll
  • Paul – Ehrlich Institut, Bundesamt für Sera und Impfstoffe, Langen, Dr. Duchow