Catherina Merx
Vielfalt in der Pflanzenwelt
Catherina Merx - Diplom I Ökologische Landwirtschaft, Abschluss 2004.
Aktuell: Gärtnerin und Referentin für Bildung für Nachhaltige Entwicklung im Tropengewächshaus am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften
Mein Weg nach Witzenhausen
Auch auf mich trifft zu, was die allermeisten, die je mit ökologischem Landbau zu tun haben, erleben: Alle Wege führen nach Witzenhausen!
Nach einem enttäuschenden Start des Studiums Agrarökologie in Rostock und einer anschließenden Gärtnerlehre auf einem Demeter Gemüsebetrieb wechselte ich in den Studiengang Ökologische Landwirtschaft und fand in Witzenhausen endlich die Inhalte und das Umfeld, wie ich es mir wünschte: Einen fast familiären Fachbereich, praxisnahe Lehrveranstaltungen, eine ländliche Gegend und tatsächlich den ersten Hausgarten in meinem Leben, in dem ich mich austoben konnte. Und nicht zuletzt die Kommiliton*innen und Dozent*innen mit ihren unterschiedlichen Hintergründen und Ideen. Die Vielfalt an Anregungen und beruflichen Gestaltungsmöglichkeiten machten mir Mut, mich auszuprobieren und gaben mir das Vertrauen, meine berufliche Nische zu finden.
Vielfalt im Studium – im Pflanzenreich – im Job
Apropos „Vielfalt“: Meine Begeisterung für pflanzliche Vielfalt konnte während des Studiums wachsen und gedeihen – nicht so sehr durch die Pflichtveranstaltungen, als vielmehr durch Praktika, Projektarbeiten und die Bekanntschaft mit dem Tropengewächshaus, Teil des Fachbereiches in Witzenhausen, in dem ich erst als Studentin und dann als Gärtnerin eine Stelle bekam.
Und diese Stelle mag ich bis heute wegen ihrer Vielfalt: Die Aufgabenbereiche umfass(t)en neben den rein gärtnerischen Tätigkeiten den Biologischen Pflanzenschutz, die Pflege der Pflanzen-Datenbank, Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, die generative Vermehrung der Pflanzensammlung und nicht zuletzt die Konzeption und Führung des Lehr- und Lerngartens neben dem Tropengewächshaus. Die Inspiration für diesen Lehr- und Lerngarten erfolgte durch die 3-jährige Leitung des Dreschflegel-Schaugartens in Schönhagen, durch die ich wertvolle Erfahrungen, unter anderem in der Arbeit mit Vereinen und dem Fundraising, sammeln konnte.
Heute sehe ich den Sinn meiner Arbeit vor allem in der Erschaffung einer Plattform für Studierende, die sich im Lehr- und Lerngarten ausprobieren können, sei es als Praktikant*in, als Teilnehmer*in meines Kurses „Saatgutgewinnung“ oder in der Durchführung von Projektarbeiten. Außerdem finde ich es sehr befriedigend, das Interesse von Besucher*innen für die Vielfalt der Kulturpflanzen in öffentlichen Veranstaltungen wecken zu können.
Und hier schließt sich der Kreis wieder: Ein Stück der Vielfalt, die mich während meines Studiums in Witzenhausen auf allen Ebenen begeistert hat, kann ich nun weitergeben, ohne dabei selber jemals auszulernen.