MOSACA II- Mobiles Arbeiten in wohnortnahen Satellitenbüros in Kombination mit nachhaltigen Verkehrsangeboten in Nordhessen

Laufzeit: Januar 2023 bis Dezember 2024

Förderkennzeichen: 67WM22001

Hintergrund und Ziele

Im Rahmen des Vorgängerprojektes MOSACA I wurde ein Zielbild zu Arbeit und Mobilität im Jahr 2035 erarbeitet. Dies geschah in enger Kooperation mit den Akteuren vor Ort, wie Kommunen, Unternehmen und Anbietern von Coworking Spaces. Das Ergebnis sieht für die nahe Zukunft ein flächendeckendes Netzwerk von Coworking Spaces, kombiniert mit nachhaltigen Verkehrsangeboten im ländlichen Raum Nordhessens vor. Dieses Netzwerk erlaubt es den Beschäftigten in der Region, ihre Pendlerwege zu reduzieren und Ressourcen gemeinsam zu nutzen. Schließlich pendeln täglich rund 65.500 Beschäftigte in die Region Kassel, nicht wenige Kilometer davon werden mit dem PKW zurückgelegt. Dies hat negative Auswirkungen auf die Umwelt und ist zudem noch zeit- und kostenintensiv.

Ziel des Folgeprojektes MOSACA II ist die Erprobung und das Voranbringen eines dezentraleren ländlichen Arbeitsalltags 2035 in Nordhessen. Dafür wird gemeinsam mit den Verantwortlichen der kooperierenden Landkreise (Landkreis Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Schwalm-Eder-Kreis) sowie weiteren Akteuren aus Regionalmanagement und lokalen LEADER-Gruppen eine Roadmap erarbeitet, wie ein dezentralerer ländlicher Arbeitsalltag bis 2035 Realität werden könnte. Zudem wird ein Reallabor erlebbar machen, wie die Kombination aus Coworking und nachhaltigen Mobilitätsangeboten konkret aussehen könnte.

Das Projekt MOSACA II wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Weitere Partner sind die EcoLibro GmbH und die CoWorkLand eG. Das FG Verkehrsplanung und Verkehrssysteme (VPVS) der Universität Kassel ist für das Projektmanagement, die Kommunikation und Bewerbung des Reallabors sowie für das Gewinnen kooperierender Unternehmen verantwortlich. Schließlich übernimmt das FG VPVS auch die Planung, Durchführung und Auswertung der empirischen Begleitforschung zur Wirkungsabschätzung. Das Green Office der Universität Kassel unterstützt das FG Verkehrsplanung und Verkehrssysteme in der Kommunikation mit den zuständigen Fachabteilungen, in der Öffentlichkeitsarbeit sowie bei der Vorbereitung und Auswertung der empirischen Erhebungen.

Katharina Stock vom Carsharing-Anbieter Regio-Mobil © HNA/Peter Zerhau
Katharina Stock vom Carsharing-Anbieter Regio-Mobil © HNA/Peter Zerhau

Methodisches Vorgehen

Im Rahmen von MOSACA II wird gleich zu Beginn mit den zentralen Akteuren der Region ein Backcasting-Workshop durchgeführt. Mit Hilfe dieses Workshops wird gemeinsam eine Roadmap entwickelt, um dem Zielbild für 2035 schrittweise näherzukommen und die weitere Aufgabenverteilung sowie das Qualitätsmanagement sicherzustellen.

Im Rahmen eines Reallabors ermöglichen dann interessierte Unternehmen der Region ihren Mitarbeitenden, in wohnortnahen Coworking Spaces (CWS) zu arbeiten und Pendelwege mit nachhaltigen Verkehrsangeboten zurückzulegen. Neben dem bisherigen CWS-Netzwerk (https://www.coworking-nordhessen.de/) werden zwei weitere, geeignet gelegene Pop-up-CWS errichtet. Die Bedarfe der teilnehmenden Unternehmen und Beschäftigten an das Coworking- und Verkehrsangebot werden erhoben, bedarfsgerechte Lösungen entwickelt. Das kombinierte Coworking- und Verkehrsangebot wird mit einer Begleitforschung evaluiert, um die Wirkungen in Richtung Mobilitätswende abzuschätzen und Verstetigungspotenzial zu identifizieren.

In Form einer Mehrfachbefragung werden CWS-Nutzende zu mehreren Zeitpunkten teilstandardisiert interviewt, einmal zu Beginn, in der Hälfte und gegen Ende des Pilotprojekts. Die zentrale Frage ist, wie sich Alltagsituation, Alltagsmobilität, Konsum und Reiseverhalten durch die CWS-Nutzung verändern. Die Auswahl der Interviewpartner erfolgt nach dem Prinzip des Theoretical Sampling. Die Interviews werden zusammenfassend protokolliert und computergestützt nach dem Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse und Typenbildung ausgewertet. 

Geplantes Ergebnis

Über das Projekt MOSACA II sollen die Voraussetzungen für mobiles Arbeiten und verringertes Pendeln im ländlichen Nordhessen bis 2035 erprobt und vorangebracht werden. Hierfür wird in einem partizipativen Prozess mit Gebietskörperschaften ein Aktionsplan erarbeitet, um das formulierte Zielbild zu erreichen. Die erfolgreiche Umsetzung wird durch lokal verankerte Auftragnehmende und eine enge Kooperation mit Unternehmen und Kommunen vor Ort gewährleistet.

Ziel ist es auch, durch das innovative Testangebot weitere Nachfrage bei regionalen Unternehmen zu erzeugen und das Angebot an Coworking-Standorten in Kombination mit Verkehrsangeboten in Nordhessen auszuweiten.

Digitalisierung spielt dabei eine zentrale Rolle: Durch die smarte Buchung sowohl der Ressourcen und Arbeitsplätze in den Coworking Spaces als auch der Carsharing-Fahrzeuge können die Nutzenden eine Verbesserung ihres Arbeitsalltags durch digitale Lösungen erleben.

Förderprogramm: #mobilwandel2035 (Link: https://www.bmuv.de/mobilwandel2035)

Fördermittelgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) (Link: https://www.bmuv.de/)

Projektträger: Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH (Link: www.z-u-g.org)

Unterauftragnehmer: EcoLibro GmbH (Link: https://ecolibro.de/)

Unterauftragnehmer: CoWorkLand eG (Link: https://coworkland.de/de)