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24.11.2016 | ITeG

Ausstellung zu "Kontroversen um Privatheit im digitalen Zeitalter" wird am 01.12.2016 in Kassel eröffnet

Vom 01.12. bis 11.12.2016 veranstaltet das Projekt Privacy Arena, an dem zwei ITeG-Fachgebiete beteiligt sind, eine Ausstellung in Kassel. Die interaktiven und multimedialen Installationen der Ausstellung machen die Kämpfe um den Stellenwert von Privatheit erlebbar. Eröffnung ist am 01.12.16, 18 Uhr.

Privatheit ist in Zeiten von Digitalisierung und Vernetzung umstritten und umkämpft. Nicht nur für Staaten entstehen neue Überwachungsmöglichkeiten, auch für Unternehmen eröffnen sich Geschäfts-modelle, die klassische Vorstellungen von Privatheit infrage stellen.

„Ist es Ihnen unangenehm, wenn jemand Ihre E-Mails liest?“ – mit dieser und ähnlichen Fragen werden Besucher*innen der Ausstellung Privacy-Arena – Kontroversen um Privatheit im digitalen Zeitalter vom 1.12. bis 11.12. 2016 im Kasseler Interim begrüßt.

Eintauchen können Besucher*innen in jene Kontroversen um die Zukunft von Privatheit, mit denen sich ein interdisziplinäres Team, bestehend aus dem Fachgebiet Soziologische Theorie und der Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung am Wissenschaftlichen Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG) an der Universität Kassel zusammen mit dem Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Eberhard Karls Universität Tübingen im Rahmen des BMBF-Forschungsprojekts Kartografie und Analyse der Privacy-Arena seit 2013 beschäftigt hat.

Die interaktiven und multimedialen Installationen der Ausstellung wurden seit 2015 in Zusammenarbeit mit einem Team der Kunsthochschule Kassel erarbeitet und machen Kämpfe um den ethischen und rechtlichen Stellenwert von Privatheit erlebbar. Dazu gehören die politischen Momente von Technologien wie Routing und Kryptografie, die widerstreitenden Interessen bei der Einführung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung, die demokratischen Strategien gegenüber staatlicher Überwachung im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages und die unübersichtlichen Folgen der algorithmischen Realitätserzeugung durch Big Data.

In der Ausstellung können Besucher*innen diese komplexen Arenen, in denen diverse soziale Welten ihre Konflikte aushandeln, begehen. Wer etwa die Kontroversen rund um die Datenschutz-Grundverordnung verstehen will, kann dem Klingeln diverser Telefone folgen, die von der Decke des Ausstellungsraumes hängen. Die Installationen wollen nicht nur Inhalte der Verordnung, sondern auch die dahinterliegenden demokratischen Prozesse in Zeiten der Digitalisierung visualisieren.

Die Ausstellung wird durch eine Webseite begleitet (www.privacy-arena.net), die es Interessierten und Besucher*innen ermöglicht, die Beschäftigung mit den Forschungsergebnissen fortzusetzen und zu vertiefen. Das Zusammenspiel von wissenschaftlicher Forschung und künstlerischer Intervention soll dazu beitragen, die Öffentlichkeit an der Diskussion um die Zukunft von Privatheit und Demokratie zu beteiligen.

Zur Eröffnung am Donnerstag, 01.12.2016 um 18 Uhr, laden die Verbundpartner*innen des BMBF-geförderten Drittmittelprojekts Kartografie und Analyse der Privacy-Arena und die Künstler*innen herzlich ein. Die Ausstellung kann von Montag bis Donnerstag von 17 bis 20 Uhr und an den Wochenenden von 15 bis 20 Uhr besucht werden.

Eröffnung:   Do, 01.12.16, 18 Uhr
Dauer:   Do 01.12.16 - So 11.12.16
Öffnungszeiten:   Mo-Do 17-20 Uhr, Fr-So 15-20 Uhr
Ort:   Interim, Kulturbahnhof, Franz-Ulrich-Straße 16, 34117 Kassel
Webseite zur Ausstellung:   www.privacy-arena.net
Webseite des Forschungsprojekts:
http://www.forum-privatheit.de/forum-privatheit-de/forschung/explorationsprojekte/privacy-arena.php
Kontakt:   Fabian Pittroff, pittroff(at)uni-kassel.de
Kontakt Künstler*innen:   Jörn Röder, kontakt(at)joernroeder.de

Projektleitung:
Prof. Dr. Jörn Lamla, Fachgebiet Soziologische Theorie, ITeG, Universität Kassel
Dr. Carsten Ochs, Fachgebiet Soziologische Theorie, ITeG, Universität Kassel

Projektpartner*innen:
Prof. Dr. Regina Ammicht Quinn, IZEW, Universität Tübingen
PD Dr. Jessica Heesen, IZEW, Universität Tübingen
Prof. Dr. Alexander Roßnagel, Öffentliches Recht, ITeG, Universität Kassel