Meldung
Call for Papers zum Forum 2017: Die Fortentwicklung des Datenschutzes - Interdisziplinäre Konferenz des Forums Privatheit
Im ihrem Call for Papers machen die Organisatoren der Konferenz - Alexander Roßnagel (ITeG, Universität Kassel), Michael Friedewald (Fraunhofer ISI, Karslruhe) und Marit Hansen (Landeszentrum für Datenschutz Schleswig Holstein) - sehr deutlich, dass die gegenwärtigen digitalen Innovationen, die mit einer explosionsartigen Zunahme personen-bezogener Daten einhergehen, für den Schutz unserer Grundrechte und Freiheiten eine gewaltige Herausforderung bedeuten - soweit, dass sie das Schutzprogramm des bisherigen Datenschutzes als solches ganz grundlegend in Frage stellen.
"Im Text der Datenschutzgesetze mag dieses Schutzprogramm weiterhin stehen, in der Lebenswirklichkeit wird es aber durch die neuen Herausforderungen immer weiter an Kraft verlieren", so die Organisatoren. Also: (Wie) Geht Datenschutz in Zukunft ? "Soviel ist klar" meinen die Organisatoren, "Rein rechtliche Lösungen reichen nicht aus. Gefordert ist nichts weniger als eine zukunftsadäquate Konzeption für eine Governance des Datenschutzes."
Die Konferenz des Forums Privatheit will daher in einem breiten interdisziplinären Dialog die Herausforderungen der digitalen Welt für einen modernen Datenschutz und eine zum ihm passende Governance analysieren sowie konstruktive Bausteine für eine zukunftsgerechte Gewährleistung von individueller und kollektiver Selbstbestimmung erörtern.
Zu der vorgeschlagenen Liste von Themen, die auf der Konferenz im November bearbeitet und diskutiert werden können, zählen Fragestellungen wie diese:
- Wo liegen die Herausforderungen für den Datenschutz der Zukunft?
- Welche Schutzprinzipien sind notwendig und möglich, um auch künftig Privatheit und informationelle Selbstbestimmung zu gewährleisten?
- Was bestimmt den öffentlichen Diskurs über informationelle Selbstbestimmung?
- Wo liegen die normativen Aufgaben der Demokratie und wie müsste diese sich zukünftig entwickeln, um den Anforderungen gerecht zu werden?
- Welche alternativen Schutzkonzepte werden den spezifischen Herausforderungen unterschiedlichen Technikanwendungen gerecht?
- Wie können sich rechtliche Steuerungsansätze und technische, soziale, kulturelle, pädagogische, organisatorische, ökonomische und politische Datenschutzansätze ergänzen?
- Kann der Kommerzialisierung von Daten Grenzen gesetzt werden?
Der Call for Papers richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der technischen und ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen, der Rechtswissenschaft, Soziologie, Psychologie, Philosophie, Wirtschafts-, Medien- und Kommunikationswissenschaften.
Vortragsvorschläge werden bis zum 21. Juli 2017 erbeten.