Message

This page contains automatically translated content.

Back
09/11/2013 | ITeG

Bürger gegenüber Spähaktionen im Internet nicht vollkommen schutzlos

Seit Wochen beherrscht die NSA-Affäre die Schlagzeilen. Viele Bürgerinnen und Bürger haben inzwischen den Eindruck, ihre Telefonate, Mails und Daten seien den Spähaktionen der Geheimdienste in Internet und Mobilfunk schutzlos ausgeliefert.

Nach Einschätzung von Prof. Dr. Arno Wacker, Leiter des Fachgebiets Angewandte Informationssicherheit an der Universität Kassel, gibt es allerdings durchaus Möglichkeiten sich weitestgehend zu schützen. „Viele Informationen, die derzeit kursieren, sind häufig zu starke Verallgemeinerungen der bekannten Fakten“, sagte Wacker. „So ist zumindest nicht bekannt, dass sämtliche SSL-Verbindungen für die Geheimdienste quasi öffentlich sind. Vielmehr handelt es sich um die Ausnutzung von bekannten Schwachstellen bzw. schlicht um die Weitergabe von Schlüsseln, die eigentlich geheim sein sollten.“

Irreführend sei auch der Eindruck, dass der US-Geheimdienst NSA und der britische GCHQ alle Verschlüsselungsverfahren mühelos knacken und dementsprechend verschlüsselte Nachrichten problemlos mitlesen könnten. „Es gibt derzeit keine Anzeichen, dass die NSA ein Wundermittel gegen jegliche kryptographische Verfahren hat. Grundsätzlich funktioniert Kryptographie immer noch und ist letztlich das einzige wirkungsvolle Mittel, dass man als Normalbürger gegen die globalen Spähaktionen im Internet hat“, sagte der 38-Jährige. „Problematisch wird die Situation, wenn ein Geheimdienst sich von Herstellern von Kryptographiesoftware die entsprechenden Zugangsschlüssel aushändigen bzw. Hintertüren einbauen lässt.“ Nutzerinnen und Nutzern von Kryptographiesoftware könne man daher nur raten, sich genau anzusehen, wo die fragliche Herstellerfirma ihren Sitz habe.

Prof. Dr. Wacker steht den Medien für Interviews zum Thema sicheres Internet und Verschlüsselung zur Verfügung. Seine Forschungsschwerpunkte sind angewandte Kryptographie sowie Analyse und Entwicklung von sicheren Informationssystemen.

Kontakt
Prof. Dr. Arno Wacker
Universität Kassel
FB 16 - Elektrotechnik/Informatik
Fachgebiet Angewandte Informationssicherheit
Tel.: +49 (0)561/804-6644
E-Mail: arno.wacker@uni-kassel.de