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Neu erschienen: Beitrag von G. Krücken zu Hochschule und Wissenschaft im gesellschaftlichen Strukturwandel
Online verfügbar unter https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783748912187-406/imaginierte-oeffentlichkeiten-zum-strukturwandel-von-hochschule-und-wissenschaft?page=1.
Die aktuelle Veränderung von Öffentlichkeit vollzieht sich im Spannungsfeld dreier Sequenzen institutionellen Wandels – der Globalisierung, der Kommodifizierung und der Digitalisierung des Sozialen. Diese Aspekte beleuchten die Beiträge eines von Seeliger und Sevignani herausgegebenen Bandes in Diskussion mit der Öffentlichkeitstheorie von Jürgen Habermas.
Georg Krücken betrachtet in seinem Beitrag zu diesem Band Öffentlichkeiten als imaginierte Konstrukte von Organisationen. Er stellt die Pluralisierung von Öffentlichkeit als Erweiterung auf der Grundlage von Habermas' Strukturwandel der Öffentlichkeit vor und greift zudem den Gedanken auf, dass es sich bei den Öffentlichkeiten, auf die sich Organisationen beziehen, um Konstrukte, also um imaginierte Öffentlichkeiten, handelt. Dies formuliert er am Beispiel der Universitäten als Organisationen im Strukturwandel aus und diskutiert, inwieweit Universitäten als diskursive Kommunikationsgemeinschaften zu verstehen sind, die für die Gesellschaft relevante Orte für öffentliche Debatten darstellen. Dabei stellt er fest, dass „die diskursive Orientierung gegenüber der strategischen im Nachteil ist und dass der Primat bei der universitären Managementlogik und/oder politischen Statusgruppenorientierung liegt“. Unter den Artikeln in diesem Leviathan-Sonderheft gehört der Beitrag von Georg Krücken zu denjenigen, die dem Wandel akademischer Teilöffentlichkeiten und ihren Medien nachspüren und so - so die Herausgeber „einen öffentlichkeitstheoretisch informierten Beitrag zur neu entbrannten Debatte um die öffentliche Rolle der Sozialwissenschaft im gesellschaftlichen Strukturwandel leisten“ (Seeliger & Sevignani 2021, S. 36).
Den Abschluss des Sonderbandes bildet ein Beitrag von Jürgen Habermas selbst, der auch in Bezugnahme auf die Beiträge einige neue Hypothesen und Überlegungen zum Strukturwandel der politischen Öffentlichkeit vorstellt.