Neues INCHER Working Paper: "Misfit(s) in Academia" von Christian Johann Schmid
Desiderate für eine „Devianzsoziologie der Wissenschaft.
Sowohl dem Feld der Wissenschaft als auch der bisherigen Hochschul- und Wissenschaftsforschung wird ein Konformitäts- bzw. Ordnungsbias attestiert. Wir erfahren immer mehr darüber, wie die Wissenschaft oder Wissenschaftskarrieren konventionell funktionieren. Was aber wissen wir über Abweichungen von den vorherrschenden Strukturen, Sozialisationsmechanismen und Praxen? Der Text von Christian Johann Schmid beginnt mit einer kurzen Erörterung von Faktoren, welche eine empirische Aufarbeitung von Devianz in der Wissenschaft erschweren. Daraufhin erfolgt ein Überblick des bisherigen Forschungsstandes zu den Erschei-nungsformen, Funktionen und Folgen von Abweichung in der Wissenschaft in vier Themenkomplexen: (1) Wissenschaftskarrieren und Ungleichheit, (2) Feldstrukturen und Arbeitsbedingungen, (3) Devianz und He-terodoxie sowie (4) dramatologische Performanz. Damit werden der grundlegende Bedarf sowie auch konkrete Desiderate für eine „Devianzsoziologie der Wissenschaft“ herausgearbeitet, welche sich nicht nur auf Verstöße gegen die Wissenschaftsethik beschränkt.