Das Bauwesen beansprucht von allen Wirtschaftssektoren in Deutschland die meisten Rohstoffe und spielt daher eine maßgebliche Rolle im verantwortungsbewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen. Bisher fehlen aussagekräftige Indikatoren auf Baustoff-und Gebäudeebene, um den Status und Fortschritt der Schonung stofflicher Ressourcen zu beurteilen. In dem Projekt „Kumulierter Rohstoffaufwand -Anwendbarkeit von Indikatoren für den Kumulierten Rohstoffaufwand im BNB und QNG“ (Mostert et al., 2024) wurden die beiden Indikatoren des Materialfußabdrucks Raw Material Input (RMI) und Total Material Requirement (TMR) zur zukünftigen Abbildung der Ressourceninanspruchnahme in der ÖKOBAUDAT und für die zukünftige Anwendung im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) und dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Bauen (QNG) ausgewählt und die Berechnungsmethodik aufgezeigt. Diese Indikatoren werden hier für den generischen Datenbestand und für ausgewählte weitere Daten der ÖKOBAUDAT ergänzt. Auf der Ebene der Gebäude kann so das Materialinventar durch Angaben zum Rohstoffeinsatz und Primärmaterialaufwand erweitert werden. Darüber hinaus soll insbesondere der Indikator RMI die statistische Anschlussfähigkeit in Richtung EU und Statistisches Bundesamt (DESTATIS Indikator RMC Bauten) sicherstellen, so dass zukünftig ein aktiver Beitrag zur Erstellung eines Ressourcenpasses für und über die Ökobilanzierung geleistet wird.
Im Rahmen des Projekts wurden Sachbilanz-Inventare mit Daten zu Materialfüssen für ausgewählte Bauprodukte und Bauprozesse erstellt. Mit Hilfe der Sachbilanzen wurden die RMI-und TMR-Indikatorwerte dieser Datensätze berechnet und nach drei abiotischen (mineralisch, metallisch, fossil) und drei biotischen (agrarisch, forstwirtschaftlich, aquatisch) disaggregiert ausgewiesen.
Die zentralen Ergebnisse des Projekts umfassen eine Sachbilanzdatenbank, nach Rohstoffkategorie disaggregierte RMI-und TMR-Ergebnisse der ausgewählten Datensätze und die Beschreibung der Methodik und Ergebnisse im vorliegenden Bericht.
