Auszeichnung vom Deutschen Verband für Materialforschung und -prüfung für Dr.-Ing. Johannes Scheel
Scheel hat einen wesentlichen Beitrag zur Theorie des J-Integrals, einer etablierten Beanspruchungsgröße der linear-elastischen und elastisch-plastischen Bruchmechanik, geleistet. Er konnte einerseits zeigen, dass die vielfach genutzte Beziehung zwischen J-Integral und der Beanspruchungsgröße aus Kohäsivzonenmodellen, dem CTOD, im Falle einer Mixed-Mode-Beanspruchung um bislang unbekannte Kopplungsterme erweitert werden muss und dass ein unmittelbarer Zusammenhang mit dem Kohäsivpotential existiert.
Außerdem befasste er sich eingehend mit der komplexen Analysis und der Theorie holomorpher Funktionen und stellte fest, dass etablierte Lösungen von Riss-Randwertproblemen teilweise fehlerhaft sind und nur auf Ausschnitten des Lösungsraumes korrekte Ergebnisse für Verschiebungen oder Spannungen liefern. Um dies zu beheben, stellte er alternative holomorphe Funktionen zur korrekten und vollständigen Lösung des Rissproblems auf.