10.04.2024

Stefan Lechtenböhmer pocht auf genauere Messungen zum Methanausstoß des Braunkohlebergbaus

Der Methan-Ausstoß des deutschen Braunkohle-Tagebaus ist höher als gedacht, so eine neue Studie von EMBER Energy. Stefan Lechtenböhmer ordnet die Studie ein und fordert genauere Messungen.

Methan ist eines der potentesten Treibhausgase, welches wahrscheinlich in stärkerem Maße ausgestoßen wird als bisher statistisch ausgewiesen. Für Deutschland weist eine neue Studie des EMBER Energy Think Tank einen Methanausstoß des Braunkohlebergbaus aus, der 180-fach höher ist als in der nationalen Treibhausgasstatistik berichtet. Im Interview mit dem Deutschlandfunk ordnet Stefan Lechtenböhmer diesen Befund ein und beurteilt den in der Studie ermittelten Faktor gegenüber den bisherigen Werten als nicht nachvollziehbar hoch. Dennoch hält er es für plausibel, dass der tatsächliche Ausstoß deutlich höher ist als statistisch ausgewiesen. Für eine endgültige Beurteilung liegen jedoch zu wenig Daten vor, da die bisherigen Berechnungen vor allem auf Messungen in Bohrlöchern beruhen. Mit der erst seit wenigen Jahren verwendeten Satelitentechnik zur globalen Methanaustoß-Überwachung lassen sich Methanquellen leichter lokalisieren, sie ist aber unpräzise im Hinblick auf die Intensität des Methanausstoßes. Deshalb wäre es umso wichtiger, dass das EU-Parlament eine genauere Messung des Methanaustoßes im Braunkohlebergbau veranlasst.

Link zum Deutschlandfunk-Interview.