Uni Kassel

Universität Gesamthochschule Kassel

Pressemitteilung 56/97
Hessische Hochschulen schlagen Studienverbund vor:Chance für hessische Filmausbildung auf internationalem Niveau

Nach Kasseler Treffen Hoffnung auf Unterstützung durch das Land Hessen

Kassel. Eine den großen deutschen Filmschulen in München, Berlin, Potsdam-Babelsberg und Ludwigsburg ebenbürtige hessische Filmakademie könnte das Ergebnis einer Initiative sein, die am 11. Juni in der Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) zwischen den hessischen Hochschulen abgesprochen wurde, die sich mit Filmausbildung befassen. Dabei wurde auf Einladung von GhK-Präsident Prof. Dr. Hans Brinckmann der Vorschlag diskutiert, einen gemeinsamen Studienverbund Film einzurichten, der von den beteiligten hessischen Hochschulen gemeinsam getragen wird. Der Vorschlag soll bereits am 5. Juli im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit Staatssekretär Rolf Praml erörtert werden.

Hintergrund der Initiative ist die als grotesk empfundene Situation, daß die hessische Filmausbildung - vor allem in Kassel und Offenbach - im nationalen und internationalen Vergleich hohes Ansehen genießt und in den letzten Jahren bei Festivals und Wettbewerben mit renommierten Auszeichnungen bedacht wurde (darunter mit dem Oscar, Bundesfilmpreisen, Preisen der deutschen Filmkritik, Hessischen Filmpreisen), sie an den einzelnen Hochschulen jedoch unter immer schwierigen personellen und finanziellen Bedingungen zu leiden hat. Im gemeinsamen Studienverbund jedoch, an dem sich neben der GhK und der Hochschule für Gestaltung in Offenbach auch die Universitäten in Marburg und Frankfurt, die Städelschule in Frankfurt sowie die Fachhochschule Wiesbaden beteiligen könnten, wären erhebliche Synergieeffekte zu erzielen, ohne die Verankerung der Ausbildung in den jeweiligen Hochschulen aufzugeben.

So könnten, wie ein erstes Diskussionspapier vorsieht, die Film- und Medienausbildungen in den Kasseler und Offenbacher Fachbereichen für Visuelle Kommunikation in den Verbund eingehen. Das Frankfurter Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaften könnte die Film- und Mediengeschichte sowie die Filmtheorie einbringen. Die Drehbuch-Ausbildung könnte das Marburger Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien beisteuern. Und sinnvolle Kooperationen mit der Filmklasse der Städelschule sowie mit den Bereichen Medienwirtschaft und Medientechnik der Fachhochschule Wiesbaden könnten den Verbund ebenfalls stärken.

Ein solches Kooperationsmodell, darin waren sich die Vertreter der Hochschulen bei ihrem Treffen in Kassel einig, wäre in der Bundesrepublik Deutschland einmalig und brächte das Filmstudium in Hessen auch von den Rahmenbedingungen her auf internationales Niveau. Den Studierenden würden in diesem Zusammenschluß exzellente Möglichkeiten eröffnet, wie sie keine Hochschule allein bieten könnte. Dabei sei ein solches Modell dezentralen Lernens auch auf die modernen Vernetzungsmöglichkeiten über Kabel und die neuen Kommunikationstechnologien angelegt, die als "virtuelle" hessische Filmakademie über herkömmliche Lernformen hinaus neue Vorteile eröffne.

GhK-Präsident Brinckmann schätzte die Erfolgschancen der Initiative nach dem Kasseler Treffen durchaus optimistisch ein: "Dabei können eigentlich nur alle gewinnen, die Hochschulen, die Studierenden, das Land Hessen und die bundesdeutsche Filmausbildung". Der Aufwand für das Modell sei in der Relation zu dem erzielbaren Gewinn sehr bescheiden. Von daher sei die Erwartung nicht unrealistisch, daß die Entwicklung einer von den Hochschulen gemeinsam getragenen hessischen Filmakademie nicht nur vom Land Hessen unterstützt wird, sondern auch in den Medien und in der Medienwirtschaft Resonanz findet.

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Kontakt und weitere Info:

Prof. Manfred Vosz
GhK, FB Visuelle Kommunikation
Menzelstr. 13, 34121 Kassel
Tel. 05 61/8 04-53 04
Fax 05 61/8 04-50 01

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(letzte Änderung am 19.07.97)