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Rosenzweig-Gastprofessur geht an Martin-Buber-Experten Bourel
Mit der Übernahme der Franz-Rosenzweig-Gastprofessur durch Bourel gewinnt die Universität Kassel einen der weltweit wichtigsten Forscher zum Philosophen Martin Buber. Bourel bemüht sich in besonderer Weise um die Erforschung der deutsch-jüdischen Ideengeschichte. „Wir versprechen uns von der Berufung daher neue Impulse einer wissenschaftlich-interdisziplinären Beschäftigung mit Franz Rosenzweig als Religionsphilosoph und Weggefährten Martin Bubers“, erläutert Prof. Dr. Martina Sitt, Vorsitzende der Findungskommission der Rosenzweig-Professur.
Prof. Bourel (69) promovierte 1980 in Religionsgeschichte an der Sorbonne, wo er auch 1995 habilitierte. Er war unter anderem Direktor des „Centre de recherche français de Jérusalem“, Professor am „Institut Universitaire d’Etudes Juïves Elie Wiesel“ in Paris und ist Mitglied am „Centre Roland Mousnier“ in Paris. Zahlreiche Gastprofessuren führten ihn zu Lehr- und Forschungsaufenthalten unter anderem nach Potsdam, Berlin, Tel Aviv und Jerusalem.
Vor Kurzem legte Bourel eine umfassende Biographie zu Buber vor („Martin Buber - Was es heißt, ein Mensch zu sein“, auf Deutsch erschienen 2017). Bourel forscht darüber hinaus zur jüdischen Kultur im Berlin des 19. Jahrhunderts, zur Philosophie der Aufklärung und zur Rolle des Judentums während der Französischen Revolution. Auch beschäftigt er sich mit dem Umgang der Forschung mit dem Judentum sowie der Frage des jüdisch-deutschen Dialogs nach der Shoah.
Bourel ist nicht nur ein profilierter Forscher, sondern auch ein überzeugender Dozent, betont Sitt: „Er sorgte sich immer auch um die Vermittlung im Rahmen akademischer Lehre, was sich unter anderem an seinen vielen internationalen Lehr- und Forschungsaufenthalten zeigt. Nicht zuletzt erwarten wir, dass Prof. Bourel aufgrund seiner bekannten Buber-Biografie auch für ein nicht-akademisches Publikum in Kassel interessant sein wird.“
Veranstaltungen
Immer montags von 16:00 bis 18:00 Uhr findet Prof. Bourels öffentliche Vorlesung „Die Fabrik der Erlösung – Die Deutschen in Palästina 1800-1933“ in Präsenz und in auf Deutsch in der Nora-Platiel-Straße 6, Raum 0210 statt. Der Vortrag beleuchtet unter anderem die Rolle von Franz Rosenzweig im Kontext der deutschen Religions- und Philosophiegeschichte.
Im Rahmen der Arbeit der Kommission der Rosenzweig Professur findet am 11.12. zwischen 13:00 und 17:00 Uhr ein Workshop ausgehend von Rosenzweigs „Stern der Erlösung" statt, der zwei unbekanntere Facetten der Überlegungen Rosenzweigs aufzeigt. Die Teilnehmenden vergleichen publiziertes und ungedrucktes Material. Anschließend geht es um das Verhältnis Rosenzweigs zum Barock. Die Teilnahmegebühr beträgt 15€, Anmeldung erfolgt unter: sekretariat.kuwi[at]uni-kassel[dot]de
Hinweis: Ebenfalls zu Franz Rosenzweig präsentiert Prof. Dr. Joachim Ringleben am 01.12.2021, um 18 Uhr den Vortrag „Hundert Jahre Franz Rosenzweig ,Stern der Erlösung´“ im Stadtmuseum Kassel. Ringleben ist Professor emeritus für Systematische Theologie an der Georg-August Universität Göttingen und ehemaliger Abt von Kloster Bursfelde. Die Veranstaltung erfolgt gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kassel und im Rahmen des Programms 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.
Die Franz-Rosenzweig-Gastprofessur
Die deutschlandweit einmalige Franz-Rosenzweig-Gastprofessur erinnert an Werk und Vermächtnis des aus Kassel stammenden jüdischen Religionsphilosophen. Sie wird von der Universität Kassel seit 1987 jeweils zum Sommersemester verliehen. Ursprünglich eine Einladung an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die durch den Nationalsozialismus aus Deutschland vertrieben wurden, würdigt die Universität damit inzwischen Geistes-, Religions- oder Gesellschaftswissenschaftler, die sich mit dem jüdischen Erbe in der europäischen Geschichte auseinandersetzen.
Weitere Informationen zur Franz-Rosenzweig-Gastprofessur: https://www.uni-kassel.de/uni/aktuelles/veranstaltungskalender/franz-rosenzweig-gastprofessur
Kontakt:
Prof. Dr. Martina Sitt
Professur für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte
E-Mail: sitt[at]uni-kassel[dot]de
Tel. +49 561 804-5327
Sebastian Mense
Universität Kassel
Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: Presse[at]uni-kassel[dot]de
Tel. +49 561 804-1961