NHW Award
Teilnahmeberechtigt sind alle Bachelor- und Master- Studierenden des Fachbereichs Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung (ASL) der Universität Kassel. Interdisziplinäre Kooperationen von zumindest zwei Studiengängen werden besonders begrüßt. Andere Studierende der Universität Kassel und der Kunsthochschule Kassel sind in Kooperation mit Studierenden des Fachbereichs 06 teilnahmeberechtigt.
Eine Projektbearbeitung zwischen Studierenden von A, S und L wird empfohlen – am besten in Zweiergruppen. Einzelarbeiten, wie zum Beispiel als Masterabschlussarbeiten, sind möglich. Bei studiengangsübergreifender Bearbeitung können auch größere Gruppen, jedoch maximal zwei Studierende je Studiengang, zusammenarbeiten.
Brückenschlag Bettenhausen. Stadtteile verknüpfen - Experiment_Stadt von Morgen wagen! Verdichtet, sozial, produktiv, energieerzeugend, CO2-negativ, grün.
Der NHW Award 2024 wurde vom Fachbereich 06 Architektur - Stadtplanung - Landschaftsplanung der Universität Kassel zusammen mit der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt ausgelobt und vom Fachgebiet Entwerfen und nachhaltiges Bauen ausgerichtet.
Thema des Wettbewerbs war der Brückenschlag der Stadtteile Bettenhausen und Unterneustadt zum Kasseler Zentrum.
Das Wettbewerbsgebiet befindet sich im südöstlichen Teil von Kassel rund um den Platz der deutschen Einheit. Die mögliche Spannweite reicht von einzelnen architektonischen, landschafts- und stadtplanerischen Aufgaben bis hin zu Entwürfen auf Quartiersebene.
Über allem steht das Herausarbeiten von innovativen, zukunftsrelevanten Themen des Zusammenlebens von Morgen.
Ausgezeichnete Projekte
KLIMAHOF
Projekt von Elina Klett und Tom Stehmann
Der Entwurf basiert auf der Weiterentwicklung der Flutmulde als großer, zusammenhängender Grünraum. Durch Entsiegelung und Renaturierung entsteht ein attraktiver Lebensraum, der zu einem kühlenden Erholungsgebiet in der Stadt wird.
- Neben den Windschneisen sorgen viele Durchgänge und Öffnungen - wie beispielsweise offene Treppenhäuser - für eine gute Luftzirkulation.
- Gezielte Umlenkungen des Wahlebachs stärken seine kühlende Wirkung als Feuchtbiotop.
- Verkehrsströme werden gebündelt in Mobility und Logistik Hubs, was eine weitestgehend autofreie Umgebung ermöglicht.
Herzstück des Entwurfs ist der Klimahof als gemeinschaftlicher Begegnungsort mit öffentlichen Einrichtungen, WGs, Co-Working-Spaces sowie Räumen für Sport und Musik.
Die Flutmulde verwandelt sich in einen vielseitig nutzbaren Freiraum für die Bewohner:innen von Bettenhausen und Unterneustadt. Das Quartier ist damit gleichzeitig klimaresilient und attraktiv als Wohn-, Lebens- und Arbeitsort.
OSTKAS
Projekt von Celina Ebbert und Paul Fleckenstein
Der neue Kasseler Osten (OSTKAS) vereint Vegetation und Grünräume mit Wassersensibilität und Stadtgefüge. Ziel ist ein Quartier nach ökologischen Standards, das Natur, Nachhaltigkeit und städtisches Miteinander zusammenbringt.
Verkehrshubs und verkehrsberuhigte Straßen sowie ein Fahrradhub und Radschnellwege ermöglichen ein autofreies Viertel mit guter Anbindung. Statt versiegelten (Verkehrs-) Flächen sorgt eine Grünschneise für konstante Frischluftzufuhr.
Eine verstärkte Vegetation und die Aufweitung des Wahlebachs verbessern die Wasserhaltung. Neue Prall- und Gleitufer erweitern den Lebensraum für Tiere. Feuchtbiotope und nasse Wiesen ermöglichen es dem Wasser bei Regen, Wiesenbereiche zu überschwemmen.
Die Forschungsstation, der Quartiersplatz, das Gebäude „Ostkas Treff“ sowie Café-, Lese- und Wintergarten dienen als Treffpunkte. Sie bieten den Anwohner:innen vielfältige Möglichkeiten zur Erholung, Bewegung, Kultur und sozialen Austausch.
MISCHROOM
Projekt von Alissa Kohlstädt, Johanna Sauerwein, Laura Hilverkus und Tom Niemeier
Basierend auf der Idee des Myzelwachstums entwickelt sich die Struktur der Stadt organisch und effizient: Die entstehenden Wege und Verbindungen nutzen den Raum optimal aus und passen sich technologischem Fortschritt, demografischem Wandel oder ökologischen Herausforderungen an.
Die Biodiversität wird durch die Entsiegelung der Flutmulde gefördert sowie durch Erhalt und Erweiterung des bestehenden Biotops am Wahlebach gesichert.
Ein Fachwerk aus Stahl bildet das Haupttragwerk, wobei selbsttragende Zwischenebenen aus Holz eingespannt werden können. Dadurch entstehen Räume mit variierenden Höhen, die als Wohn-, Büro-, Co-Working-, Werkstatt- oder Sporträume genutzt werden können. Die Erdgeschosse sind für Gewerbe, Kultur oder Kantinen vorgesehen. Das begrünte Flachdach mit Photovoltaikanlage dient der Energieversorgung des Quartiers.