Standortbeschreibung

Geologie

Ein Blick auf die Geologische Übersichtskarte von Deutschland macht deutlich, daß die östlichen Höhenzüge des Reinhardswaldes aus harten Gesteinen des mittleren Buntsandstein, die Senke, in der auch Frankenhausen liegt, aus den weichen Tonsteinen des oberen Buntsandstein (Röt) – z.T. mit Löß überdeckt – und die westlich anschließende Hochebene aus Kalksteinen des unteren und mittleren Muschelkalks gebildet wird. Die zwischen den Hochflächen liegende, leicht hügelige offene Senke nördlich des Kasseler Beckens zieht sich über Hofgeismar bis nach Trendelburg und wird in der naturräumlichen Gliederung als Hofgeismarer Rötsenke bezeichnet.

Richten wir den Zoom jetzt auf Frankenhausen und vergrößern die Geologische Karte auf den Maßstab 1:25000 so erweitert sich das Spektrum der geologischen Kartiereinheiten. Neben Röt (so) und Löß (Lö) treten östlich der Bundesstraße und des Jungfernbaches insgesamt 6 kleinere Basaltkegel z.T. umgeben von tertiären Sanden (Eozän) auf. Östlich der Bahnlinie werden die ansteigenden Hänge wieder durch Buntsandstein gebildet. Vereinzelt, jedoch auf dem gesamten Kartenblatt vorkommend, sind tertiäre Quarzite bis in Blockgröße anzutreffen.

Böden

Verfügbar sind die Ergebnisse der Bodenschätzung, die kartenmäßig in einem Maßstab 1:2000 vorliegen. Die Bodenzahlen reichen von 25-82, wobei Flächen mit Bodenzahlen zwischen 55-75 einen großen Teil der Fläche einnehmen. Als Bodentyp herrschen Parabraunerden aus Löß vor. Auf den Kuppen sind teilweise Pelosole und in den Senken Kolluvisole anzutreffen.

Um über die Böden und den derzeitigen Versorgungszustand mehr zu erfahren, wurde vom Fachgebiet Bodenkunde (Prof. Wildhagen, Fachbereich 11) eine umfangreiche Bodenkartierung im 50 m-Raster aller Flächen durchgeführt. Zusätzlich wurden auf repräsentativen Standorten zwei Bodendauerbeobachtungsflächen eingerichtet, die intensiv beprobt und analysiert wurden und in Zukunft in regelmäßigen Abständen wieder untersucht werden, um langfristige Bodenveränderungen festzustellen.

An ca. 1200 Rasterpunkten wurden an einem 1m tiefen Bohrkern (Pürkhauer) die Bodenprofile nach der Kartieranleitung beschrieben und für jeden Horizont folgende Daten erfasst: Horizontbenennung, Tiefe, Textur, Steingehalt, Humusgehalt, RedOx-Merkmale, Stratigraphie, Carbonatgehalt und eventuelle Auffälligkeiten. Aus den Horizontabfolgen wurde ein Bodentyp festgelegt. Nach der Kartierung wurden in einem Radius von 20 cm um das Bohrloch auf Ackerflächen aus einer Tiefe von 0-30 cm (Grünland 0-15 cm) Bodenproben entnommen und auf folgende Parameter untersucht: Ct, Nt, P2O5 und K2O (CAL), Mg (CaCl2), pH-Wert (CaCl2) und vereinzelt CaCO3 (Scheibler).

Als Leitprofile für die Flächenkartierung wurden von Studierenden in mehreren Kartierpraktika Profile aufgegraben und beschrieben. In Kombination mit den Bohrlochbeschreibungen und den Daten der Bodenschätzung sowie dem noch zu erstellenden Geländemodell soll eine Bodentypenkarte für die Domäne erarbeitet werden.