Ungleiche Präferenzen [DE]
Entwicklung eines theoretisch fundierten empirischen Forschungsansatzes zum Zusammenhang von Studienfachwahl und Geschlechterzuschreibungen
Warum gibt es bei der Studienfachwahl für Lehramt bzw. Soziale Arbeit und in den Technik- und Naturwissenschaften trotz des enormen gesellschaftlichen Wandels und zahlreicher bildungspolitischer Maßnahmen immer noch deutlich ungleiche Präferenzen von Frauen und Männern? Zur Beantwortung dieser leitenden Frage nach einer verfestigten Ungleichheitsrelation leistet das als Kooperation zwischen Sozial- und Technikwissenschaften konzipierte Forschungsprojekt theoretische und empirische Vorarbeiten für den Antrag einer DFG-Forschungsgruppe. Hierfür kooperieren erstmalig Fachgebiete aus Forschungsfeldern, die sich bislang wenig zur Kenntnis genommen haben (Geschlechtersoziologie, Empirische Bildungsforschung, Geschlechtertheoretische Technikforschung) und eine Schwerpunktbildung an den Schnittstellen von Bildungs- und Hochschulforschung, Geschlechterforschung und Technikforschung ansteuern.
Im Verbundprojekt werden bislang verstreute internationale Forschungsbefunde gebündelt sowie - auf der Basis der Arbeitsschwerpunkte der beteiligten Fachgebiete - empirische Daten zu den genannten Studiengängen (Lehramt, Soziale Arbeit, Technik- und Naturwissenschaften) generiert. Geplant sind eine qualitative und eine quantitative Befragung von Studierenden und Lehrenden, eine wissenssoziologische Dokumentenanalyse zu Maßnahmen, die den Anteil des jeweils unterrepräsentierten Geschlechts erhöhen sollen, sowie eine Actor-Network-Analyse und teilnehmende Beobachtung zu geschlechterbezogenen Tätigkeitsbezügen und Materialisierungsprozessen von Fachkulturen. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines geschlechtertheoretisch und empirisch fundierten Forschungsansatzes, der erstmalig sozial- und technikwissenschaftliche Studienfächer systematisch vergleichend untersucht. Auf diesen Ansatz nehmen alle Teilprojekte des im Anschluss geplanten Verbundes (interdisziplinäre DFG-Forschungsgruppe) Bezug, um Ursachen und Hintergründe für ungleiche Präferenzen bei der Studienfachwahl zu erklären.