c/sells
Projektbeschreibung
Mit dem Förderprogramm „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende (SINTEG)“ fördert das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) innovative Technologien und Verfahren sowie die Digitalisierung der Energiewirtschaft, um unter den Bedingungen der steigenden Anteile von Stromerzeugung aus Wind und PV das intelligente Zusammenwirken von Erzeugung, Netzen, Verbrauch und Speicherung zu ermöglichen. Ziel ist es, in fünf großflächigen Modellregionen Deutschlands die Realisierbarkeit einer klimafreundlichen, sicheren und effizienten Stromversorgung zu demonstrieren.
C/sells, eines der fünf Schaufenster, hat den Schwerpunkt „Sonne“ und umfasst Demonstrationsbausteine aus Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Im C/sells-Konsortium haben sich rund 50 Partner aus den Bereichen Energiedienste, Netzbetreiber, Komponentenhersteller, Wissenschaft und Wissenstransfer zusammengefunden, um in den Jahren 2017-2020 dezentral verbundene Energiesysteme in diesen drei Bundesländern zu installieren und demonstrieren.
Um dem Namen des Projektes gerecht zu werden, sollen zum einen technische Lösungen mit zellulären Strukturen („Cells“) entwickelt werden, zum anderen sollen auf dem Energiemarkt über die Teilnahme an der Energiewende neue wirtschaftliche Chancen eröffnet werden („sells“). Mit Partizipation wird so die Akzeptanz für die Energiewende weiter erhöht und eine Einladung zum Mitmachen ausgesprochen.
Aufgaben und Ziele
In Hessen arbeiten Projektpartner vor allem an der Konzeption und modellhaften Implementierung eines regionalen Flexibilitätsmarkts. Dieser soll als Prototyp ausgebildet werden und die Systemintegration des leistungsstarken und fluktuierenden Angebots regenerativer Energien auf dezentraler Ebene sicherstellen. Hierbei sollen auf der Angebotsseite netz- und systemdienliche Potentiale von Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden identifiziert und dann für den Einsatz zur Stabilisierung der Netze und des Stromsystems vorbereitet werden. Die Sektorenkopplung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Auf der Nachfrageseite sollen in der hessischen Modellregion die notwendigen technischen Voraussetzungen für die Inanspruchnahme dieser Optionen durch einen regionalen Flexibilitätsmarkt geschaffen werden.
Die Rolle von IES im Projekt:
Das Fachgebiet Intelligente Eingebettete Systeme ist dabei für die Vorhersage des Stromnetzzustands verantwortlich. Der Stromnetzzustand gibt eine Aussage darüber, ob ein Stromnetz in der Lage ist die Aufgabe der Energieverteilung zu erfüllen. Dies geschieht nach einem Ampelsystem, die einzelnen Ampelphasen zeigen demnach den Stromnetzzustand an. Grün bedeutet dass alles in Ordnung ist, Orange zeigt einen Handlungsbedarf an und Rot weißt darauf hin dass das Stromnetz überlastet ist.
Typischerweise wird die Bestimmung des Netzzustands mit Hilfe von Lastflussberechnungen gemacht, einem Verfahren welches alle Komponenten in einem Stromnetz nutzt und die Auslastung dieser Komponenten berechnet. Das Fachgebiet IES setzt Deep Learning Methoden ein um das Vorhersagen des Netzzustands zu ermöglichen. Dabei werden Methoden evaluiert die direkt den Netzzustand vorhersagen oder aber auch lediglich die Eingangsgrößen für die Lastflussberechnung vorhersagen.
[1] www.bdew.de/media/documents/20170210_Konkretisierung-Ampelkonzept-Smart-Grids.pdf
Projektpartner
Folgende hessische Unternehmen und Forschungseinrichtungen beteiligen sich am Projekt:
EAM GmbH & Co. KG (mit Tochterunternehmen)
Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE (vier Abteilungen: Strom-Wärme-Systeme, Energiemanagement und Energieeffizienz, Energiewirtschaft und Systemdesign, Betrieb Verteilungsnetze)
Limón GmbH
Ramboll CUBE GmbH
Städtische Werke Netz + Service GmbH
Universität Kassel (drei Fachgebiete: Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt dezentrale Energiewirtschaft, Intelligente eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik)
Projektförderung
Durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie