Musikpädagogik

Das Fachgebiet Musikpädagogik und Musikdidaktik beschäftigt sich mit Fragen zum musikbezogenen Lehren und Lernen. Dies geschieht sowohl mit Blick auf den konkreten schulischen Musikunterricht als auch in theoretischer Perspektive.


Aktuelles

Bildung und Kompetenz – feindliche Schwestern? Annäherungen an ein musikdidaktisches Spannungsfeld

Der Erwerb musikalisch-fachlicher Kompetenzen und das Ziel, musikalische Bildungsprozesse anzustoßen, werden in der musikpädagogischen Diskussion immer wieder als unvereinbar gegeneinander in Stellung gebracht. Sowohl didaktisch als auch für die Praxis des Musikunterrichts ist das kontraproduktiv.

Der Beitrag richtet Spotlights aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf dieses Spannungsfeld: Er beginnt mit einem kurzen etymologischen Exkurs, kritisiert einen verengten Begriff ästhetischer Erfahrung bzw. Praxis in bestimmten musikdidaktischen Ansätzen, fragt nach dem Fachlichen des Musikunterrichts und sucht nach Schnittpunkten zwischen musikalisch-ästhetischer Bildung und musikalischer Kompetenz.

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Klassische Musik im Nachdenken von Musiklehrer:innen

Klassische Musik spielte und spielt nach wie vor eine zentrale Rolle in musikdidaktischen Diskursen sowie in Curricula und Bildungsplänen. Ihr wird zuweilen ein besonderer Bildungswert und der Status eines kulturellen Erbes zugeschrieben. Mitunter wird die Vormachtstellung dieser Musik jedoch auch kritisiert, beispielsweise aus hegemoniekritischer und diversitätssensibler Perspektive. Aber wie denken eigentlich Musiklehrer:innen über Klassische Musik im Musikunterricht nach? Dieser Frage nachzugehen ist einerseits spannend, weil hierzu trotz der sich immer weiter ausdifferenzierenden Musiklehrendenforschung kaum empirische Studien vorliegen. Andererseits verspricht der Fokus auf die Perspektive von Musiklehrer:innen aber auch konstruktiv-kritische Anregungen für den musikdidaktischen Umgang mit Klassischer Musik und für die Beantwortung der Frage warum und wie Schüler:innen mit ihnen eher fremden Unterrichtsgegenständen konfrontiert werden sollten.

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Einladung zum Online-Kongress Musikunterricht

Vom 16. bis 18. November 2023 ein „Online-Kongress Musikunterricht (OMU)“ statt. Der OMU wird herausgegeben vom Lugert-Verlag und ist für Studierende kostenfrei. 
Er wird in diesem Jahr von meinem Lübecker Kollegen Dr. Willem Strank und Susanne Dreßler gestaltet, sie widmen sich dem vielfältigen Thema „Digitalität“ unter dem Titel: "Klick it! Social Media, KI und digitales Musizieren – Belastung oder Bereicherung für den Musikunterricht?“
Als Workshopleiter:innen sind Verena Freytag und Roman Beilharz als Workshopleiter:innen mit dabei.

Der OMU findet online via Zoom an folgenden Tagen statt:
Donnerstag und Freitag, von 16 bis 20 Uhr 
und am Samstag von 9 bis max. 13 Uhr. 
Das Angebot des OMU ist eine Mischung aus kurzen Impulsvorträgen zu digitalen Themen und anregenden Workshops.  Das Programm und Hintergrundinformationen zu allen Referent:innen und ihren Workshops finden Sie hier: https://onlinekongress-musikunterricht.de/ 

Und jetzt ganz wichtig: 
Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme haben, dann melden Sie sich bitte (bis Montag, 13.11 um 14 Uhr) per E-Mail bei Susanne Dreßler. Alles, was Sie also für den OMU benötigen ist eine stabile Internetverbindung und Interesse an der aktuellen Thematik.

Zur Aktualität der Künste im Morgen‹. Potenziale zeitgenössischer Künste für die ästhetische Bildung

Mit dem Titel ›Zur Aktualität der Künste im Morgen‹ geht eine doppelte Bedeutung einher: So ist sowohl der Horizont der Künste als auch gleichermaßen der der heranwachsenden Generation auf ein noch unbestimmtes Künftiges hin geöffneter Möglichkeitsraum zu denken. Angesichts der Herausforderungen der Gegenwart wird der These nachgehen, dass sich die Zukunft nur mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammen und nicht über sie hinweg gestalten lassen kann. Davon ausgehend stellt sich anhand von Beispielen aus der zeitgenössischen Performancekunst mit Kindern und Jugendlichen die Frage für die ästhetische Bildungsforschung, wie sich das Generationenverhältnis als ästhetische Praxis und Aushandlungsprozess im Miteinander (Handeln) zeigt.

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Watchin‘ Dance – Wie Jugendliche Tanz rezipieren

(01/2024-06/2025), Förderung durch ZFF-Pilot der Universität Kassel

Projektleitung: Prof. Dr. Verena Freytag, Prof. Dr. Susanne Dreßler
Wissenschaftliche Mitarbeiter:in: Julia Brennecke, Kooperation: TANZ_KASSEL (Staatstheater Kassel)


Tanz spielt in der Lebenswelt von jungen Menschen eine ambivalente Rolle. Während viele Jugendliche in ihrer Freizeit gerne tanzen und sich häufig Tanzclips auf Social Media anschauen, gilt zeitgenössischer Tanz an Bühnen oft als „uncool“. In dem Projekt interessieren wir uns daher für beide Perspektiven auf Tanz und fragen nach Sehgewohnheiten, Rezeptionsweisen und -bedürfnissen von Tanz an Bühnen sowie auf Social Media.

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Vortragsreihe Spotlight: Gesten der Kunst im inklusiven Grundschulunterricht

Der inklusive Grundschulunterricht steht vor großen Herausforderungen, von denen sich viele im Spannungsfeld von Standardisierung und Individualisierung verorten lassen. In einem inzwischen abgeschlossenen Forschungsprojekt zur kulturellen Bildung und Inklusion zeigte sich, dass Praktiken des inklusiven Musikunterrichts in diesem Spannungsfeld anders agieren als didaktische Praktiken anderer, nicht-ästhetischer Fächer. Es schließt sich daran die Frage an, ob und gegebenenfalls unter welchen Bedingungen solche Praktiken auch für andere Fächer genutzt werden können. Eine vielleicht vorschnell optimistische Antwort wird begrenzt nicht nur durch die Eigenlogiken der Fächer und Fachkulturen, sondern auch durch strukturelle Grammatiken und institutionelle Funktionen der Schule.

Prof. Dr. Cornelie Dietrich ist Professorin für Erziehungswissenschaft/Allgemeine Grundschulpädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin

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Lehre am Fachgebiet

Typische Fragestellungen und Themengebiete innerhalb der Lehre sind:

Was verstehen wir heute unter musikalischer Bildung? Wie und was lernen Kinder und Jugendliche in musikbezogenen Kontexten?
Wie und warum verändern sich musikdidaktische Konzepte?
Wie lassen sich Gestaltungsprozesse im Musikunterricht adäquat begleiten?
Kunstmusik als Unterrichtsgegenstand?
Wie lässt sich Musikunterricht beobachten, planen und reflektieren?
Welche Modelle des Klassenmusizierens sind aktuell? Mit welchen Zielen werden diese verfolgt?
Wie können Konzepte und Methoden inklusiven Musikunterrichts aussehen?


In der Beschäftigung mit solchen und ähnlichen Fragestellungen treten in den musikpädagogischen Lehrveranstaltungen Theorie und Praxis in Austausch. Denn wir sind der Überzeugung:
Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie!

Forschung am Fachgebiet

In der Forschung knüpft die Musikpädagogik am Institut für Musik vorrangig an geisteswissenschaftliche und erziehungswissenschaftliche Diskurse an (z.B. zum Bildungspotential „Klassischer“ Musik, Musikunterricht im Spannungsfeld von Planung und Ermöglichung ästhetischer Erfahrungen…). Im Bereich der Unterrichtsforschung wird ebenfalls empirisch gearbeitet.