Musikwissenschaftliche Kooperation mit dem internationalen Forschungsprojekt „TartinianS“ ab Frühjahr 2025
Das Fachgebiet Historische Musikwissenschaft unter der Leitung von Prof. Dr. Carolin Krahn kooperiert ab dem kommenden Frühjahr mit einem Konsortium der Universitäten Graz (PD Dr. Cristina Scuderi) und Greifswald (Prof. Dr. Gesa zur Nieden) sowie der Schola Cantorum Basiliensis (Dr. Agnese Pavanello) im Rahmen des kürzlich genehmigten Forschungsprojekts „Transmitting Musical Knowledge in Eighteenth Century European Violin Playing: Tartini’s Scuola delle Nazioni in Light of its Transnational Networks (Pupils, Patrons, Printers)“ – kurz: „TartinianS“. Die Forschungsförderung in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch DFG, FWF und SNF wurde im Rahmen des EU-weiten „Weave“-Verfahrens (weitere Informationen: https://weave-research.net/about/) eingeworben.
Zentrales Anliegen des Projekts ist die systematische Erforschung der 1727 in Padua gegründeten, im Zeichen von Professionalisierung und Konservatoriumsgründungen europaweit ausgreifenden Violinschule des Violinisten, Komponisten und Musikpädagogen Giuseppe Tartini (1692–1770). Im Fokus der Arbeiten stehen zum einen die Aktivitäten von bekannten Mitgliedern des genannten musikalischen Netzwerkes wie Pietro Nardini oder Maddalena Lombardini Sirmen; darüber hinaus wird die Verbreitung von Geigenrepertoire durch frühneuzeitliche Verlage sowie Editionen von handschriftlich überlieferten Materialien zu Tartinis Pädagogik und Aufführungspraxis untersucht.
Die Kasseler Expertise fließt vor allem mit einem von Italien ausgehenden Teilprojekt zur plurimedialen Musikhistoriographie in die Forschungen ein. Hier wird es um den sich in verschiedenen Regionen, Sprachen und Verlagskontexten von Europa verfestigenden Mythos sowohl der Scuola delle Nazioni als auch der Person Giuseppe Tartinis gehen. Eine erste Vorstellung des neuen Forschungsprojekts erfolgte soeben auf der Jahrestagung der Società italiana di Musicologia in Florenz am 26. Oktober 2024.