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11.12.2024

Institutskolloquium Rechtspsychologie

Dr. Verena Klein 

Thema: GESCHLECHTSBEZOGENE DISPARITÄTEN IM SEXUELLEN VERGNÜGEN (GENDER INEQUALITY IN THE BEDROOM)
 

Geschlechterungleichheiten zwischen Frauen und Männern zeigen sich auch in intimen Sphären wie dem Bereich der Sexualität – ein Beispiel hierfür ist die Orgasmus-Lücke. So berichten vor allem in heterosexuellen Beziehungen Männer mehr Orgasmen als Frauen. Der Vortrag fasst Ergebnisse aus drei Studien zusammen, die die komplexen Dynamiken der Geschlechtsunterschiede hinsichtlich des sexuellen Vergnügens untersuchen. (1) Zunächst wird die wahrgenommene Berechtigung von Männern auf sexuelles Vergnügen und deren Auswirkungen auf geschlechtsbezogene Unterschiede beleuchtet. (2) Welche Rolle Klitoris-Wissen für das Verständnis der Orgasmus-Lücke spielen könnte, wird in der zweiten Studie vorgestellt. (3) Abschließend wird der Einfluss der Befürwortung traditioneller Geschlechterrollen, insbesondere der Madonna-Hure-Dichotomie, auf die Wahrnehmung des sexuellen Vergnügens untersucht. Auf Basis der Studien werden Ideen zur Förderung der Gleichstellung im sexuellen Kontext diskutiert.

Dr. Verena Klein hat Psychologie in Heidelberg studiert und an der Universität Hamburg promoviert. Verena Klein ist Associate Professor am Psychologischen Institut der University of Southampton, UK. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Sexualität von Frauen, sexuellem Verlangen und Vergnügen, sowie Geschlechterunterschieden und Ähnlichkeiten im Sexualverhalten und sexuellen Einstellungen. Zurzeit arbeitet Verena Klein an einem vom Europäischen Forschungsrat (ERC starting grant) geförderten Projekt „Investigating Bad Sex in its socio-legal contexts – BadSex“. Im Rahmen des Projekts werden sexuelle Grauzonen untersucht, die außerhalb des Strafrechts liegen und die vor allem Frauen überproportional betreffen.