Im Fachgebiet Allgemeine Erziehungswissenschaft bildet die differenzierte Thematisierung erziehungswissenschaftlicher Auffassungen, Konzepte und Praktiken das Zentrum der Forschung und Lehre. Es gilt ernst zu nehmen, dass es in der Pädagogik um Problemstellungen geht, mit denen wir in der Theoriebildung, der Empirie und Praxis konfrontiert sind.
Pädagogische Begriffe und Programmatiken, Absichten oder Ziele werden daher nicht fest – etwa definitorisch – verstanden, sondern die Mitarbeiter:innen des Fachgebiets setzen mit der weit zu verstehenden Perspektive ein, dass ‚wir‘ ‚uns‘ von Beginn an mit der ‚Welt‘ – mit Politik, Ökonomie, Recht, … mit den Dingen, mit anderen Menschen, mit Medien und Technik – auseinandersetzen müssen und dass diese Auseinandersetzung nicht ohne gesellschaftliche Zusammenhänge zu verstehen ist: Zusammenhänge, die wir nicht gewählt haben, die von Machtverhältnissen, von Differenz, Ungleichheit etc. geprägt sind. Dieses Verständnis kann man mit Begriffen wie Bildung, Erziehung, Lernen, Sozialisation, Subjektivierung und darauf bezogenen Fragestellungen in den Blick nehmen. Die jeweils unterschiedlichen Perspektiven und Problemkonstellationen lassen sich dabei eher selten streng disziplinär eingrenzen.
In diesem Sinne wird deutlich, dass die Allgemeine Erziehungswissenschaft verschiedene wissenschaftliche Zugänge, interdisziplinäre Theoriestränge und vieles mehr diskutiert. Der Aspekt des Allgemeinen zielt dabei ebenso auf die kritische Reflexion pädagogischer Auffassungen und Begründungen, auf Theoriebildung, institutionelle Gesichtspunkte und Praxis, wie auf die Frage nach der Systematik und Situiertheit eines spezifischen Wissens, einer Haltung, einer Position.