Linguistisches Kolloquium 
Universität Duisburg-Essen
Dienstag, 28. Mai 2024, 16:15 Uhr
Raum R11 T04


Jedes Jahr wählt eine Jury aus Sprachwissenschaftler:innen und Medienschaffenden das „Unwort des Jahres“. Die Einen sehen darin eine Form politisch motivierter, ritualisierter Empörung, andere einen notwendigen Beitrag zur Aufklärung über den Zusammenhang von Macht, Diskriminierung und Sprache. Mit der Aufmerksamkeit, die das Unwort alljährlich erntet, gehen fachliche und öffentliche Diskussionen über Sinn und Unsinn der Aktion einher, ob sie etwas Gutes schafft oder die Fronten verhärtet. Am Beispiel der letzten Wahlen zum Unwort des Jahres und öfters gestellter kritischer Fragen reflektiert der Vortrag, ob und inwiefern Unwörter linguistisch begründbar sind, inwiefern die Wahl populärwissenschaftlich ist, was sie bewirkt, was mit ihr erreicht werden kann und was nicht. Dabei wird ein Einblick hinter die Kulissen von Sprachkritik zwischen Linguistik, Öffentlichkeit, Diskurssensibilisierung und Shitstorm gegeben.

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