Facundo Martín

Georg Forster-Forschungsstipendiat

 

Der argentinische CONICET-Forscher und Professor am Fachbereich Geographie der Philosophischen Fakultät der Nationalen Universität Cuyo (UNCuyo) in Mendoza, Facundo Martín, erhält in diesem Jahr das renommierte Georg-Forster-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung. Im Rahmen des Stipendiums wird Facundo Martín ab Mai 2024 für mehrere Monate am Fachgebiet Internationale Beziehungen mit Schwerpunkt Lateinamerika der Universität Kassel tätig sein.

Facundo Martín erhält das diesjährige Stipendium für erfahrene Forscher zur Erforschung der Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme in Deutschland und Argentinien. Seit mehr als einem Jahrzehnt untersucht er Konflikte um Wasser, Land und Ernährung im Westen Argentiniens.

In seinem Forschungsprojekt im Rahmen des Georg-Forster Stipendiums konzentriert er sich auf das Verständnis des Aufbaus von agrarökologischen Lebensmittelsystemen in Stadtregionen im Hinblick auf deren räumliche und gesellschaftspolitische Herausforderungen. „Das geplante Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Transformation von agrarökologischen Ernährungssystemen in der Metropolregion Mendoza (MMA) und der Metropolregion Berlin-Brandenburg (BBMR) und deren ländlich-urbanen Verflechtungen. Es geht mir um die Frage, unter welchen räumlichen, politischen, sozialen und institutionellen Bedingungen und mit welchen Akteurskonstellationen die Agrar- und Ernährungssysteme in Richtung Agrarökologie und Nachhaltigkeit transformiert werden können“, sagt Martín.

Das Projekt wird fünfzehn Monate lang, von Mai 2024 an, in Kooperation mit Kristina Dietz von der Universität Kassel und Barbara Göbel vom Ibero-Amerikanischen Institut in Berlin durchgeführt. Die Originalität des Projekts liegt darin, Prozesse der Transformationen von Agrar- und Ernährungssystemen in Richtung Nachhaltigkeit durch einen multi-lokalen, transdisziplinären und Nord-Süd vergleichenden Ansatz zu analysieren. Ziel ist es, besser zu verstehen, wie Stagnationen und Konventionalisierung im Agrarsektor begründet sind und überwunden werden können. Darüber hinaus liegt der innovative Gehalt des Projektes darin, dass die vergleichende Forschung von einem Wissenschaftler aus dem Globalen Süden im Globalen Norden durchgeführt wird, in der Regel ist es umgekehrt. Hiervon versprechen wir uns wertvolle Erkenntnisse für die Überwindung bestehender Nord-Süd Asymmetrien in globalen Forschungsprozessen.

Hintergrund:

https://www.humboldt-foundation.de/bewerben/foerderprogramme/georg-forster-forschungsstipendium