Forschung

Meine Forschungs- und Lehrschwerpunkte liegen in folgenden Bereichen:

  •         Sozial- und Gesellschaftstheorie
  •         Qualitative Methoden, insbesondere Ethnografie
  •         Soziale Disparitäten und sozialer Wandel
  •         Kultursoziologie & Kultur- und Sozialanthropologie
  •         Mensch-Umweltbeziehungen
  •         Politische Ökologie
  •         Soziologie des Öffentlichen und der Kritik
  •         inter- und transdisziplinäre Kollaborationen
  •         Science and Technology Studies (STS)

Ich verfüge über international ausgewiesene Expertise auf den Gebieten der französischen Soziologie und Anthropologie (Klassiker und Gegenwart), des Pragmatismus und der Praxistheorien, der sozialwissenschaftlichen Biodiversitätsforschung und des soziologischen Experimentalismus. Unter dem Stichwort „heterogene Kooperation“ oder „Ko-Laboration“ bewegt mich aktuell insbesondere die Frage, wie sozial, kulturell und politisch heterogene Akteure trotz struktureller Disparitäten zusammenarbeiten und geteilte Wissensräume generieren können. Dabei verbinde ich im Sinne des soziologischen Experimentalismus qualitative Methoden, insbesondere ethnografische Explorationen mit sozial- und wissenschaftstheoretischen Erkenntnisverfahren. Am Fachgebiet haben wir ein Labor für ethnografische Forschung eingerichtet (Ethnolab), in dem sich graduierte ForscherInnen über entsprechende methodische und methodologische Herausforderungen austauschen und vernetzen. Darüber hinaus bauen wir mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Bundesgebiet das Netzwerk „STS in Germany“ auf [Link: https://stsingermany2019.com/]

Abgeschlossene Projekte

2011-2013: Laborstudie am Pariser Naturkundemuseum und Begleitung einer meeresbiologischen Expedition in Papua Neuguinea

Mit Unterstützung des DAAD und des Maison des Sciences de l'Homme habe ich 2011/12 eine mehrmonatige wissenschaftssoziologische Ethnografie im taxonomischen Labor für meeresbiologische taxonomische Weichtierforschung am Pariser Naturkundemuseum durchgeführt (Leiter: Prof. Philippe Bouchet). Im Winter 2012 habe ich das Team von Prof. Bouchet sowie weitere rund hundertfünzig Meeresbiologen und ca. ebensoviele Landforscher auf die Expedition "Our Planet revisited: Papua New Guinea" am Küstenabschnitt von Madang (Bismarckarchipel) teilnehmend-beobachtend begleitet. Die Studie war durch folgende Fragen motiviert: Welche Auswirkung hat die durch die Moderne produzierte Biodiversitätskrise auf die alltägliche Forschungspraxis von Meeresbiologen im Labor und darüber hinaus? Was passiert, wenn vornehmlich westliche Wissenschaftler diesen Biodiversitätsverlust in einem Land bearbeiten, von dem es heißt, es sei "von der Moderne vergessen" worden? Welche Natur/Kulturkonzepte treffen aufeinander, welche epistemischen Mitsprachrechte haben die Beteiligten und was für ein soziologisches Wissen wird für eine kollaborative Problembearbeitung benötigt? 2013 folgte ein Follow-up Studie in Besse bei Clermont-Ferrand. Aus der Forschung sind über 300 Seiten Feldnotizen entstanden, deren Auswertung noch aussteht. Ausgehend von meiner Expeditionsforschung wurde eine Meeresschnecke nach mit benannt: Joculator boguszae. Ein daran anknüpfendes deutsch-französisches kollaboratives Forschungsprojekt ist in Vorbereitung.

Ergebnisse der Studie und Informationen zur Expedition

Neben einigen Veröffentlichungen zu den Studienergebnissen sind die ersten Eindrücke meiner Studien in zwei Blog-Einträgen auf der Homepage der Expedition zu lesen:

•       ​Symmetrical observations, Part I: http://blog-preprod-v2.laplaneterevisitee.org/index.php?post/2012/12/06/Symmetrical-observations%2C-Part-I

•       Symmetrical observations, Part II: http://blog-preprod-v2.laplaneterevisitee.org/index.php?post/2012/12/05/Symmetrical-observations%2C-Part-II

Weitere Informationen zu laufenden und abgeschlossenen Projekten finden Sie in meinem ausführlichen Lebenslauf.