Beinkraftdiagnostik
Beinkraftdiagnostik
Zur Bestimmung des Maximal- und Schnellkraftvermögens für die Beinstreckmuskulatur wird ein an der Universität Kassel entwickeltes Beinkraft-Messgerät (BKM) eingesetzt. Das Gerät ist mit zwei getrennten Kraftmessplatten (mit jeweils drei eindimensionalen Piezo-Kraftsensoren) ausgerüstet, so dass sowohl unilaterale als auch bilaterale Kraftmessungen vorgenommen werden können. Die auf die Messplatten ausgeübten Beinstreckkräfte werden über Ladungsverschiebungen an den Piezo-Kraftsensoren von einem Ladungsverstärker (Firma KISTLER, Winterthur) abgegriffen und über einen A/D-Wandler an ein spezielles Computer-Auswerteprogramm weitergeleitet.
Für die Standardisierung der Beinkraftmessung wird von den Versuchspersonen eine vorgegebene Körperhaltung mit festgelegten Hüft-, Knie- und Fußgelenkwinkeln eingenommen.
Testanweisung: Aufgabe der Versuchspersonen ist es, auf ein Signal des Versuchsleiters aus einer entspannten Beinstellung durch einen explosiven Krafteinsatz einen möglichst hohen Kraftwert zu realisieren. Als Kennwerte des Maximal- und Schnellkraftverhaltens werden für eine maximal isometrische Kraftentfaltung die größte Kraftamplitude (Maximalkraft) und die größte Steigung (Explosivkraft) der Kraft-Zeit-Kurve erhoben. Überdies werden für die Abschätzung der maximalen Aktivierbarkeit Kraftmessungen unter maximal exzentrischen Arbeitbedingungen durchgeführt. Mit einem an der Universität Kassel entwickelten elektronischen Rückkopplungsverfahren kann die Exzentrik individuell durch Merkmale im Kraftverlauf ausgelöst werden. Dabei sind sowohl unterschiedliche Dehnungsamplituden als auch unterschiedliche Dehnungsgeschwindigkeiten wählbar.