Energiebilanzierung von Gebäuden
Zusammenfassung
Die Erstellung, der Betrieb und die Entsorgung von Gebäuden erfordern einen Energieaufwand, der sowohl mit I nvestitions- und Unterhaltskosten als auch mit Umweltbelastungen verbunden ist. Der Energieeinsatz zur Konditionierung der Gebäude - Bereitstellung von Wärme, Kälte und Licht - trägt hierbei den größten Anteil. Es muss künftig primäres Ziel sein, den Energieverbrauch für Heizung, Kühlung und Beleuchtung zu reduzieren bzw. zu vermeiden, um dem Gedanken des umweltbewussten Bauens Rechnung zu tragen.
Ökologisches und ökonomisches Bauen heißt energiesparendes Bauen
Dieser Ansatz muss in einer frühen Planungsphase erkannt und umgesetzt werden. Hierfür ist ein Planungsinstrument erforderlich, welches dem Planer ermöglicht, Gebäudekonzepte energetisch zu beurteilen und zu vergleichen. Hierbei müssen gesamtenergetische Betrachtungen angestellt werden, die sowohl die baulichen als auch die anlagentechnischen Einflüsse auf den Energieverbrauch, zukünftig auch die Erstellungs- und Entsorgungsenergie, berücksichtigen.
Ein solches Planungsinstrument, wurde im Rahmen eines von der Wüstenrot Stiftung, Deutscher Eigenheimverein, in Auftrag gegebenen Forschungsvorhabens an der Universität Kassel von den Fachgebieten Bauphysik und Technische Gebäudeausrüstung entwickelt. Es werden die Ansätze, die dem Rechenverfahren des Planungsinstruments zugrunde liegen, vorgestellt und anhand von drei Beispielen näher erläutert. Eine umfangreiche Bedienungsanleitung ermöglicht eine leichte Einarbeitung in das Programm und leistet Hilfestellung bei der Anwendung.
Das entwickelte Rechenverfahren ermöglicht die Berechnung des Energiebedarfs von Gebäuden unter Einbeziehung des Jahres-Heizwärmebedarfs, des Jahresnutzungsgrades der Heizanlage, des Warmwasserwärmebedarfs, des Jahresnutzungsgrades der Warmwasserbereitung sowie die Einbeziehung des Strombedarfs für Kunstlicht und mechanische Lüftung von Gebäuden. Die letztgenannten Punkte Kunstlicht und Lüftung werden für Wohngebäude pauschaliert erfasst. Bei Bürogebäuden steht jeweils ein detaillierter Ansatz zur Verfügung. Der errechnete Energiebedarf für die Gebäude wird abschließend primärenergetisch bewertet.
Die Berechnung erfolgt mit einem Programm auf der Basis von Microsoft Excel.