Verkehrstheorie und Praxis

Projekte

  • Integriertes Verkehrskonzept für den Campus Kassel
  • Verkehrliche Erschließung Rothenditmold

Lehrveranstaltungen

D-1.205 VERKEHRSTHEORIE UND PRAXIS

Teilmodul Spaziergänge zu Stadtentwicklung und Verkehr

  • Lehrender: Holzapfel
  • Ort: R 103-104, Hafeka, Gottschalkstr. 26
  • Zeit: Dienstags, 12:00-13:30 Uhr
  • Workload: 2 SWS, 3 Credits

„Bis jetzt sind Sie offenbar nicht so blöd, wie Sie das Fernsehen noch machen wird", pflegte der Fernsehmoderator Kulenkampff etwas arrogant seinem Publikum zu sagen, wenn es auch auf noch etwas kompliziertere Witze reagierte. Wie sehen wir (mit wir sind die Köpfe aller Seminarteilnehmer gemeint) die Außenwelt  oder haben wir nicht nur das Denken, sondern auch schon das genaue Hinsehen und Analysieren der Stadt verlernt?

Klar ist, dass so etwas wie „Scheuklappen" existiert, also jeweils durch Erziehung, Vorurteile und Erfahrungen geprägte Blickwinkel, die auf bestimmte Sichtweisen beschränkt sind und andere dabei vernachlässigen. Durch solche beschränkten Sichtweisen wird fraglos auch Planung bestimmt, schlimm ist es jedoch, wenn der Blick auf die Wirklichkeit  einigermaßen systematisch beschränkt sein sollte. Im Sommersemester sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer  des Seminars versuchen, die Stadt und die Straßen, insbesondere die Innenstadt von Kassel, in Spaziergängen, die immer wieder von Phasen des Überlegens unterbrochen werden, ihre Sichtweisen und deren Beschränkungen kennenzulernen. Dabei ist natürlich Ziel, den Blick zu erweitern für bisher in der Planung, insbesondere der Verkehrs- und Stadtplanung, vernachlässigte Tatbestände.

  • Spaziergang - was ist das? (17.04.2012)
  • "Wie geht es weiter mit der Verkehrsinfrastruktur?" (Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung am 25.04.2012)
  • Straße, Haus, Verkehr (22.05.2012)
  • Stadtentwicklung und Verkehr (29.05.2012)
  • Spaziergang Hauptbahnhof (5.06.2012)
  • Öffentliche Räume (12.06.2012)

Literatur

  • Auto und autoorientierte Regionen:Einige Reformvorschläge für eine
    nachhaltige Zukunft
  • Bundesfernstraßenplanung: Widersprüche und Reformansätze
  • Europäische Urbanität
  • "Die Rendite gehört uns!"
  • "Das Elektroauto ist ein Alibi der Industrie"
  • "Sanft hinereinander her fahren!"
  • Ökostrom aus Ökoautos
  • Verkehr Sparen durch ökologisch-soziale PKW-Maut
  • Vorschlag Kategorien Road-Pricing
  • Verträgliche Langsamstraßen
  • "What is mobility?"

 

Teilmodul Planung im Nahverkehr

  • Lehrender: Meyfahrt
  • Ort: Seminarraum II (R 1114), K10, Henschelstr. 2
  • Zeit: Dienstags, 18:00-19:30 Uhr
  • Workload: 2 SWS, 3 Credits

Nach langen Auseinandersetzungen trat am 3.12.2009 die neue EU Verordnung 1370/2007 über „Öffentliche Verkehrsdienste auf Schiene und Straße" in Kraft. Damit schien der Rechtsrahmen für Organisation und Finanzierung des ÖPNV für die nächsten Jahre etwas klarer. Tatsächlich gehen die Positionen und Urteile weiter ausienander, steht die Anpassung des deutschen Rechts an die EU-Normen weiter aus.

Der Nahverkehrsplan (NVP) soll zu einem wichtigen Steuerungsinstrument des ÖPNV werden. Kann er diesen Anspruch erfüllen? Was ist Gegenstand des NVP, wie sind Zuständigkeiten verteilt, wie sieht es mit der Verbindlichkeit der Planung aus, wer plant?

Das Hessische ÖPNV-Gesetz aus dem Jahr 2005 postuliert Wettbewerb als Instrument zur Qualitätsverbesserung, Effizienzsteigerung und Kostensenkung. Welche Wirkungen haben die Instrumente? Wie lassen sich Konflikte zwischen Plan und Markt lösen?

Im Planungsalltag muss sich ÖPNV-Planung mit knappen Ressourcen und Planungskonflikten befassen: Finanzmittel und städtischer Raum sind knapp, Ansprüche des motorisierten Individualverkehrs, des Fahrrad- und Fußgängerverkehrs konkurrieren mit den Vorstellungen über einen optimalen ÖPNV. Trotz aller verbaler Unterstützung über die Notwendigkeit des ÖPNV aus sozial- und umweltpolitischer Sicht werden Mittel gekürzt. So kommt der öffentliche Verkehr in den aktuellen Diskussionen über Beiträge zum Klimaschutz gar nicht mehr vor - im Gegensatz zur „Elektromobilität".

Das Seminar soll einen Überblick über die aktuelle Lage des ÖPNV und seine Schnittstellen zu Stadtplanung und Städtebau  vermitteln. Kenntnisse über Rechtsrahmen, Organisation und Finanzierung sind nötig, um in städtebaulichen Konzepten und Entwicklungsplanungen in Stadt und Region Verkehrsplanungen abzuwägen und umzusetzen. Die Rolle von Stadtplanern bei der Planung und Umsetzung von Nahverkehrskonzepten soll dabei im Mittelpunkt stehen, die Kooperationsfähigkeit mit „Spezialisten" entwickelt werden.

  • Literatur für Planung im Nahverkehr
  • Allgemeines Eisenbahngesetz (AEG)
  • Artikel 87
  • Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO)
  • Eisenbahn-Infrastruktur-Benutzungsverordnung (EIBV)
  • EU-Verordnung 1370
  • EU-Verordnung 1371 - Fahrgastrechte
  • Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG)
  • Gesetzestext OEPNVG Hessen (2009)
  • Personenbeförderungsgesetz (PBefG)
  • PBefG Referentenentwurf (31.01.2011)
  • Regionalisierungsgesetz (RegG)
  • Straßenbahn-Bau- und Betribesordnung (BOStrab)