Projekt: Neue Infrastrukturen braucht das Land...

Projekt: Neue Infrastrukturen braucht das Land...

 

Eine programmatische und konzeptionelle Auseinandersetzung 

Prof. Dr.-Ing. Iris Reuther und Tristan Lannuzel architecte D..P.L.G. urbaniste

in Kooperation mit Prof. Dr.-Ing. Sonja Beeck und Dipl.-Ing. M.Sc. Niclas Wever

Ausgelöst von einer weltweiten Finanzkrise, die inzwischen auch die Wirtschaft, die öffentlichen Haushalte und die persönlichen Lebenslagen beeinflusst, haben sich die Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Regionen, Städten und Standorten erheblich verändert. Zugleich haben sich durch globalisierte und regionale Wirtschaftsformen, Anforderungen der Wissensgesellschaft, den demographischen Wandel und ein verändertes Selbstverständnis und Engagement der Zivilgesellschaft die Anforderungen an das „Funktionieren“ von Stadt gewandelt. Das betrifft im besonderen Maße die Situation und Perspektive der öffentlichen Infrastrukturen. Dahinter verbergen sich Standorte, Einrichtungen, Institutionen und technische Systeme, aber auch zuständige Verwaltungsbereiche, Trägerschaften, Netzwerke und Betriebsformen. 

Wie in einem Brennglas spiegeln sich dabei lange gewachsene Fragestellungen einer ausdifferenzierten und polarisierten Gesellschaft, veränderte Mobilitätsmuster sowie die absehbaren Folgen des Klimawandels und der Endlichkeit konventioneller Energieressourcen, um nur einige Schlaglichter zu nennen. Ganz offensichtlich erfahren viele Systeme, die den Raum und die Gestalt unserer Städte und Regionen beeinflussen, derzeit einschneidende Veränderungen. 

Darüber wollen wir uns im Rahmen des Verbundes zwischen einem Bachelor- und einem Masterprojekt verständigen. Dabei wollen wir der These nachgehen: „Warum braucht das Land neue Infrastrukturen? – Welche könnten es sein? – Wie müssen sie konzipiert werden? – Wie könnten sie aussehen? - Wer sollte sie tragen?

Anknüpfungspunkte dafür bieten dabei u.a. folgende Themen:

  • Mobilität - Radien, Netze, Vehicle
  • Versorgung - Güter, Hilfs- und Betreuungsangebote, Information  
  • Bildung – Ein Leben lang, mit funktionierenden Übergängen, in lokalen und regionalen Kontexten
  • Integration – Vereine, Kirche & Feuerwehr oder Club, Chat & Studio
1_Das Projekt beginnt mit einer Auseinandersetzung zum Status Quo, zu Prognosen, Trends und Szenarien, die aktuell in der Diskussion sind und die sich die Mitwirkenden in den beiden Projekten jeweils erschließen.

Die Schnittstelle zwischen den beiden Projekten wird durch ein gemeinsames Kolloquium hergestellt, das dem Austausch von Positionen und der Formulierung von Thesen dient.

2_Dem schließt sich die Identifikation einer Regionen, einer Stadt und ausgewählter Teilräumen an, die sich für eine gezielte Analyse und programmatische Auseinandersetzung mit der Entwicklung von „Neuen Infrastrukturen“ eignen. Diese Untersuchung wird auf der Basis verfügbarer Daten, gezielter Erhebungen und Erkundungen vor Ort durchgeführt.

Die Schnittstelle zwischen den beiden Projekten wird durch einen parallel organisierten Konzeptworkshop mit einer gemeinsamen Sichtung und Diskussion der Ergebnisse hergestellt.

3_Auf dieser Grundlage findet in beiden Projektgruppen eine programmatische und konzeptionelle Auseinandersetzung mit neuen Prototypen aus Sicht der Kommunen für ein funktionierendes Gemeinwesen und eine zukunftsfähige Infrastruktur statt. Diese werden hergeleitet, konfiguriert und für die Präsentation aufbereitet.

Das Ergebnis wird in einer Arbeitsausstellung (Installation) für beide Projekte (ggf. mit einem gemeinsam entwickelten Drehbuch) präsentiert. Dabei werden Partner und Adressaten aus den Untersuchungsräumen eingeladen. Ziel ist es, die Ergebnisse der Projekte in die jeweiligen Prozesse vor Ort in den Untersuchungsräumen einzubringen.