KölnBonn

Vom Strukturwandel der ehemaligen Bundeshauptstadtregion zur Regionale KölnBonn 2010
Modul C-2.201 «Stadt- und Regionalmanagement»
Doppel-Seminar
Prof. Dr. Jürgen Aring  und Sigurd Trommer

Im Großraum KölnBonn wurden in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten bemerkenswerte Formen informeller Planung etabliert, die die Stadt- und Regionalentwicklung positiv vorangebracht haben. Die vorhandenen Strukturen formeller Stadt- und Regionalplanung wurden ergänzt durch freiwillige interkommunale Kooperationen, durch öffentlich-private Engagements sowie durch die vom Land NRW „gestiftete“ Regionale als Plattform eines projektorientierten Ansatzes der Regionalentwicklung.  Im Modul Stadt- und Regionalplanung werden diese Entwicklungen nachvollzogen, analysiert und diskutiert. Dabei untergliedert sich das Modul in drei Schwerpunkte 

(1) Bewältigung des Strukturwandels in der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler nach dem Bonn-Berlin-Beschluss In der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler ist nach dem Bonn-Berlin-Beschluss des Deutschen Bundestages 1991 und dem Wegzug des Parlamentes sowie Teilen der Regierung nach Berlin 1999 ein bemerkenswerter Strukturwandel gelungen. Im Saldo hat die Region um über 100.000 Einwohner und zig-tausende Arbeitsplätze in Wirtschaft und Wissenschaft gewonnen. Der Planungs- und Bauboom der vergangenen 18 Jahre übertrifft die vorangegangenen Jahrzehnte. Die Region wächst kontinuierlich. Dazu beigetragen hat eine intensive regionale Kooperation zur Operationalisierung der Ausgleichs- und Entwicklungsmaßnahmen. 

(2) Regionale 2010 in der Region KölnBonn.Im Rahmen der Landesinitiative Nordrhein-Westfalen zur Durchführung von Regionalen hat die Region KölnBonn den Zuschlag zur Durchführung der Regionale 2010 bekommen und bereitet sich seit 2003 auf diese Aufgabe vor. Die „Regionalen“ in NRW kann man als „Regionalisierte Strukturpolitik von unten“ verstehen. Sie stimulieren neue Kooperationsformen stadtregionaler Entwicklung und ergänzen damit formale Formen der Stadt- und Regionalplanung.  

(3) Masterplan Innenstadt KölnDie im zweiten Weltkrieg schwer zerstörte Kölner Innenstadt ist in den folgenden Jahrzehnten wieder aufgebaut worden. Dabei ist viel Funktionalarchitektur mit wenig stadträumlichen Qualitäten entstanden Manche Planungen sind auf halbem Wege stehen geblieben, andere stehen unverbunden nebeneinander. Im Diskussionskontext der Metropolisierung und des place making werden Defizite spürbar, die die Industrie- und Handelskammer Köln (und nicht die Stadt!) bewogen haben, beim Frankfurter Büro Speer einem „Masterplan Innenstadt“ in Auftrag zu geben. Angestrebt wird, mit diesem informellen Akt der Stadtentwicklung der Kölner Innenstadt einen mittel- und langfristig qualitativ nachhaltigen Aufschwung aufzuzeigen. Die verschiedenen freiwilligen regionalen Kooperation und neuen Partnerschaften ergänzen einander und liefern dem Seminar interessante Anschauungsbeispiele für zeitgenössisches Stadt- und Regionalmanagement. Anhand der langjährigen freiwilligen regionalen Kooperation in Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler lassen sich Initiierungen, Regions-Abgrenzungen, städtebauliche Planungen, prozessuale Vorgehensweisen, kommunale Realisierungen von Bauleitplanungen sowie privatwirtschaftliche und öffentliche Realisierungen von Bauprojekten analysieren und mit Schlussfolgerungen belegen. Mit der anschließenden Regionale 2010 entstehen interessante Parallel-, Überlagerungs- und Fortführungsprozesse. Diese langjährige gut fundierte Regional- und Stadtentwicklungsplanung bildet eine Art „Humus“ für den Kölner Masterplan Innenstadt, um dieses besondere Zentrum der Region KölnBonn zukunftstauglich zu machen. In dem Modul sind zwei bis drei eintägige Exkursionen (als „Seminar vor Ort“) in den Raum KölnBonn vorgesehen. Als Leistungsnachweise werden während des Seminars ein themenbezogener Beitrag (Referat, workshop, Exkursionsführung o.ä.) und nach Abschluss des Seminars eine Reflexion über das Seminar erwartet.

Termine: Beginn Dienstag, 21.04.2008, 10.30 Uhr 

Max. Teilnehmer 16