Fortschreibung Deutschlandkarte „Altbaukonstruktionen“

Die Nachfrage nach Möglichkeiten für eine vereinfachte Bewertung der energetischen Qualität von Gebäuden steigt zunehmend. Die energetische Bewertung eines Gebäudes auf Basis von Energieverbrauchsdaten lässt zwar eine grobe Einordnung vermuten, jedoch kann – schon aufgrund des Nutzereinflusses - kein direkter und verlässlicher Rückschluss auf die tatsächliche Gebäudequalität vorgenommen werden.

Bewertungen auf Basis von Energiebedarfsberechnungen liefern im Gegensatz dazu eine deutlich verlässlichere Einordnung. Die vorhandenen Rechenverfahren - insbesondere die DIN V 18599 „Energetische Bewertung von Gebäuden“ haben sich zur Bewertung der energetischen Gebäudequalität über viele Jahre bewährt, sind jedoch nur unter Anwendung von kommerziellen Softwareprogrammen möglich und aufgrund der Komplexität und Vielzahl von Eingabeparametern auch nur durch Fachleute verlässlich anwendbar.

Ein wesentliches Problem bei der Bewertung bestehender Gebäude besteht – auch unter Anwendung der etablierten Berechnungsverfahren - darin, die Qualitäten der vorhandenen Bau- und Anlagenteile zu erfassen, da den Gebäudeeigentümern in vielen Fällen kaum Informationen darüber vorliegen und eine reine Inaugenscheinnahme für die erforderlichen Eingabedaten zur Anwendung der Berechnungsverfahren oftmals nicht ausreicht. 

Um eine Bewertung für bestehende Gebäude unter Anwendung der Rechenverfahren zu erleichtern, werden für die Erstellung von Energiebedarfsausweisen im Bestand schon seit einigen Jahren Vereinfachungen zur vereinfachten Datenaufnahme bereitgestellt. Eine dieser Möglichkeiten zur vereinfachten Datenaufnahme ist die Deutschlandkarte „Altbaukonstruktionen“, die im Rahmen eines Forschungsauftrages 2013 durch das ZUB e.V. entwickelt und zur kostenlosen Nutzung im Internet bereitgestellt wurde.

Der aktuelle Stand der Deutschlandkarte „Altbaukonstruktionen“ enthält digital verfügbare Datensätze für insgesamt etwa 3/4 des Bundesgebiets, jedoch sind diese hinsichtlich des Umfangs nicht einheitlich. Wie in Abbildung 1 zu erkennen, gibt es für ca. 1/4 der 97 Postleitzahlgebiete aktuell noch keine Datensätze. Vorrangiges Ziel dieser Untersuchung ist es, diese Lücken weitgehend zu schließen und die Datenqualität anzugleichen


Laufzeit

12/2022–01/2024

Weitere Mitarbeitende

Mittelgeber

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Schlagworte

  • Deutschlandkarte
  • Altbauatlas
  • Altbaukonstruktionen
  • Bestandsaufnahme
  • Energetische Bewertung von Gebäuden

Image: Uni-Kassel