Climate-X-treme Regensburg 

Wintersemester 2024/2025
Veranstaltungsnr.
| FB06.552
Betreuung | Univ.-Prof. Florian Otto
Wiss. Mitarbeitende | M. Sc. Olympia Tomczyk / M.Sc. Rickmer Niehuus

 

Das Studio Climate-X-treme untersucht die Klimaresilienz urbaner Freiräume und entwirft zukunftsfähige Transformationsprozesse vor dem Hintergrund des anthropogenen Klimawandels.

Regensburg blickt auf eine 5000-jährige Geschichte der Besiedelung zurück. Diese ist geprägt durch eine frühe keltische, später römische und dann mittelalterliche Stadtkultur, welche sich gegen die Natur der Donau behaupten muss. Lange bildete das Castra Regina auch den kulturellen Grenzposten des römischen Reiches zur Wildnis Germaniens. Symbolisch steht heute die steinerne Brücke für dieses Spannungsverhältnis zwischen Stadt und Fluss.

Der anthropogen verursachte Klimawandel macht extreme Wetterereignisse häufiger und verschärft auch dieses langjährige Mit- und Gegeneinander der Kräfte. Im Sommer 2024 entstanden durch das Hochwasser trotz bestehender Schutzbemühungen erneut erhebliche Schäden.

Deshalb werden in den kommenden Jahren jährlich bis zu 10 Millionen Euro in die Verstärkung des Hochwasserschutzes in der Stadt Regensburg investiert. Hochwasserschutzplanungen liegen mit einem Planungswettbewerb von 2003/04 und dem „Blauen Plan" von 2011 vor. Die vorgesehenen Maßnahmen sind bereits in Bürgerbeteiligungen besprochen, technisch optimiert und in Teilen gestalterisch ausformuliert. Dennoch werden aus den erheblichen Investitionen nur wenige Raumqualitäten gewonnen, die dem städtebaulichen Gesamtgefüge der Stadt zugutekommen.

Hier setzt das Studio Climate-X-treme Regensburg an. Es sollen vor der Kulisse des UNESCO Welterbes Altstadt Regensburg für die Inseln im Flussraum der Donau: Oberer Wöhrd, Stadtamhof und Unterer Wöhrd untersucht werden, welche Potenziale aus der Verbesserung des Hochwasserschutzes für die Stadt zu gewinnen sind. Hierzu ist eine intensive Auseinandersetzung mit den flussbaulichen Maßnahmen, ein Verständnis der technischen Erfordernisse, sowie ein Gespür für Natur – und Stadtraum andererseits erforderlich, um in der Überlagerungen von wasserbaulichen, naturräumlichen, stadtkulturellen und städtebaulichen Ansprüchen einen Mehrwert zu entwickeln.

In einer Kurzexkursion voraussichtlich von 8. bis 10. November werden wir ein Eindruck vor Ort gewinnen und mit der Stadtverwaltung in Kontakt treten. In einer gemeinsamen Startphase werden wir uns in die Thematik einarbeiten und eine Arbeitsgrundlage für die spätere Erarbeitung von entwurflichen Vorschlägen schaffen. Impulse im Laufe des Studios unterstützen technische, entwerferische und darstellungstechnische Herausforderungen des Projekts.

Das Projekt ist prinzipiell vertikal und richtet sich als Masterstudierende, sowie Bachelor in höheren Semestern. Das Studio ist als kooperativer und transdisziplinärer Entwurf angelegt. Es kann im Masterstudium L als Profilprojekt für die Vertiefung LF und LB belegt werden. Studierende aus A und S sind explizit gewünscht und eingeladen.