Ehemaliges Polizeipräsidium Kassel

Mahn- und Erinnerungsort an die Geheime Staatspolizei in Kassel

Image: Philipp Oswalt
Ehemaliges Polizeipräsidium, der Gefängnisflügel rechts im Bild (Foto: Philipp Oswalt)

Wichtige Repräsentant:innen der Kasseler Stadtgesellschaft haben sich auf Initiative von Philipp Oswalt mit der Forderung an die hessische Landesregierung gewandt, der Erinnerung an den früheren Sitz der Gestapo im Gefängnisflügel des ehemaligen Kasseler Polizeipräsidiums zu widmen. Seit dem Auszug der Polizei im Jahr 1999 wurde der Gebäudekomplex zwischengenutzt, der Ende nächsten Jahres leergezogen wird. Damit steht die Frage seiner weiteren Verwendung im Raum.

Im Jahr 1991 konnte die Stadt nach massivem, mehrjährigem Widerstand seitens der hessischen Landesregierung und der Polizei lediglich eine kleine Gedenktafel am Seiteneingang zum Gebäude anbringen. An vergleichbaren historischen Orten in Städten wie Köln, Stuttgart und Halle wurden in den letzten Jahrzehnten Gedenkstätten eingerichtet, die eine wichtige Funktion in historischer und politischer Bildung einnehmen. Dies fehlt bislang in der Stadt Kassel, obwohl die hiesigen rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Vorfälle und Gewalttaten der jüngsten Vergangenheit deren Wichtigkeit unterstreichen.

Den offenen Brief an Kultusministerin Angela Dorn und Finanzminister Michael Boddenberg haben unter anderem Historiker:nnen und Wissenschaftler:innen der Universität Kassel, Leiter:nnen von Kulturinstitutionen und der Gedenkstätte Breitenau, die jüdische und evangelische Gemeinde, geschichts- und erinnerungspolitische Initiativen, Bündnisse gegen Rechtsradikalismus sowie Politiker:innen der SPD und der Partei Die Linke unterzeichnet. 

Offener Brief an Kultusministerin Angela Dorn und Finanzminister Michael Boddenberg