SoSe 2015: Neue Spaltungen durch Reurbanisierung? - Sozialräumliche Ungleichheiten in der Stadt

Bachelorseminar
Carsten Keller / Moritz Merten

Ein dominanter Trend der Stadtentwicklung war im 20. Jahrhundert die Suburbanisierung, bei der insbesondere Familien mit gesichertem oder gehobenem Einkommen an den Stadtrand ins Grüne zogen. Die Entwicklung der Innenstädte bot vor diesem Hintergrund immer wieder Anlass zu Krisenszenarien, denen auch konzertierte Programme zur Attraktivitätssteigerung nicht beizukommen schienen. Umso überraschender kam vor gut einem Jahrzehnt der Trend einer "Reurbanisierung" bzw. "Rennaissance" der Städte.

In dem Seminar soll es darum gehen, diesen Trendwandel empirisch nachzuzeichnen und zu fragen, welche Hintergründe sich dafür ausmachen lassen. Gibt es bestimmte soziale Gruppen, wie z.B. junge Mittelschichtsfamilien, die man als zentrale Träger dieses Trends identifizieren kann? In einem zweiten Schritt soll im internationalen Vergleich der Frage nach den sozialräumlichen Konsequenzen nachgegangen werden. Sind sozialräumliche Strukturen, wie wir sie im europäischen Vergleich etwa aus Paris oder London kennen - stark aufgewertete Innenstädten und periphere Wohnlagen für die unteren sozialen Schichten - das Zukunftsmodell auch deutscher Städte? Im Rahmen dieser Auseinandersetzung werden auch Theorien der Segregation erarbeitet.