SoSe 2016: Städtische Peripherien im Zeichen der Logistik - Ethnografie räumlicher und lebensweltlicher Transformationen der Logistikstadt Kassel
Bachelor- und Masterprojekt
Carsten Keller / Moritz Merten
Als ein zentraler Wirtschaftssektor im gegenwärtigen Kapitalismus verändert die Logistikbranche das Bild der Städte besonders an den Rändern. Große Logistikstandorte, wie sie sich auch in Kassel, nicht zuletzt aufgrund seiner zentralen Lage in Deutschland, angesiedelt haben, schaffen zugleich neue Beschäftigungsformen. Diese umfassen ein hohes Ausmaß einfacher Tätigkeitsprofile. Die „logistische Revolution“ transformiert auf diese Weise räumliche und lebensweltliche Koordinaten der Stadtgesellschaft.
In dem Projekt sind wir am Beispiel Kassels der Frage nachgegangen, wie sich städtische Peripherien im Zeichen der Logistik transformieren. Auch im wörtlichen Sinne wurde das Bild der Peripherie durch mit Hilfe ethnografischer Fotografie eingefangen. Außerdem wurden die Lebenswelten derer untersucht, die im boomenden Logistiksektor Beschäftigung finden. Konkret wurde folgenden Fragen nachgegangen: Ist im Schatten der zunehmend digitalisierten Ökonomie ein neues Dienstleistungsproletariat entstanden? Wie eignen sich die KommissioniererInnen und LagerarbeiterInnen die Stadtgesellschaft an? Neben Exkursionen zu Logistikstandorten und einer Auseinandersetzung mit der „logistischen Revolution“, wurden qualitativen Interviews mit LogistikarbeiterInnen durchgeführt. Durch eine Kooperation mit dem „Institut d'Urbanisme de Paris“ waren vergleichende Einsichten in die Situation in Frankreich möglich.
Die Ergebnisse des Projektes wurden von den Studierenden im Reader zusammengefasst.