Kommune innovativ
ISDN - Integrierte Strategie für Daseinsvorsorge und Nachhaltigkeit in ländlichen Räumen
Das Forschungsprojekt verknüpft die bisher oft allein stehenden Herausforderungen der Daseinsvorsorge und der klimaangepassten Entwicklung (im Sinne einer Nachhaltigkeitsstrategie) eines sowohl kleinstädtisch als auch dörflich geprägten Raums. Der Fokus ist dabei die kommunale Ebene, die zum zentralen Akteur für sonst stark durch überregionale Instanzen geprägte Politikfelder (Raumordnung/Daseinsvorsorge, Klimaanpassung) werden soll. Die gemeinsamen Herausforderungen werden in fünf Arbeitspaketen thematisch operationalisiert. Ziel des Projekts ist die Methodenentwicklung für die innovative Verknüpfung dieser Politikfelder mit der Stadt- und der Dorferneuerung, so dass eine raumbezogene Integrierte Strategie für Daseinsvorsorge und Nachhaltigkeit (ISDN) entsteht. Dafür wird die etablierte Methode des Reallabors im Projektverlauf genutzt. Die ISDN entsteht unmittelbar für die Gemeinden Schmölln und Gößnitz. Der interkommunale Charakter der ISDN ergibt für Schmölln und Gößnitz pragmatisch Sinn – und ermöglicht, die ISDN von vornherein auch als interkommunal anwendbares Instrument zu entwickeln. Dessen Entstehungsmethodik wiederum ist der eigentliche forschungsbezogene Outcome für Empfehlungen zur Entwicklung einer ISDN auf Basis der Regelstrukturen einer oder mehrerer Gemeinden. Die ISDN wird als mögliches Instrument kommunalen Handelns etabliert, verbunden mit einer methodischen Fortentwicklung des institutionell verfassten Instrument der ISEK, welches im Lichte der aktuellen Reform der Städtebauförderung (BMI) gestärkt wurde, hinsichtlich der eigeninstrumentellen Methodik aber noch aus dem Stadtumbau Ost abgeleitet ist. Ziel ist die Ermöglichung eines regelhaften, in die Kommunalordnung integrierten Handelns der Kommune zugunsten von Nachhaltigkeit und Daseinsvorsorge gemeinsam für städtische und dörfliche Siedlungsbestandteile. Hierfür findet ein Dialog mit dem TMIK statt. Projektpartner sind die Stadt Schmölln und die Universität Kassel.
Kommunaler und wissenschaftlicher Outcome entstehen parallel. Die entstehene ISDN dient der Stadt Schmölln im Verbund mit Gößnitz zum einen, Förderprojekte und -Maßnahmen innerhalb der Städtebauförderung (durch's angepasste ISEK beschrieben), innerhalb sektoraler Förderprogramme (z.B. Strukturwandel Kohleregion, Verkehrswegeplanung, Bildungsinvestitionen, Landesprogramme zu EFRE, ESF oder EAGFL/LEADER o.ä.) und innerhalb des kommunalen Investitionsprogramms (z.B. auf Basis der NSSG) zu platzieren, die dann programm- und sektorübergreifend einen Beitrag zur Sicherung von Daseinsvorsorge und zu einer klimaangepassten Entwicklung leisten. Zum anderen können sich aus der ISDN netzwerkliche Maßnahmen ableiten (z.B. gemeinsame Aktivitäten im Einzelhandel, in der Gewerbevermarktung, in der Wirtschafts- und Tourismusförderung, in Kooperation mit Stadtwerken und Wohnungsverwaltung), die ebenfalls in den Jahren ab 2023/24 umgesetzt werden können. Die konkreten Zeitschienen ergeben sich aus den Förderprogrammen und Netzwerkstrukuren. Auf Seiten des wissenschaftlichen Outcomes steht zuerst der Dialog zur Übertragbarkeit der Methoden einer ISDN-Erstellung auf die kommunale Landschaft Thüringens. Der hier noch im Forschungsprojekt geführte Dialog mit dem TMIK (Innenministerium) soll dabei auch mögliche Anpassungsnotwendigkeiten bei der Sicherung der Daseinsvorsorge auf kommunaler Ebene thematisieren. Zugleich werden die methodischen Erkenntnisse in die Weiterentwicklung des Planungsinstruments ISEK eingebracht, sowohl auf nationaler Ebene (z.B. Nationale Stadtentwicklungspolitik, bundesweite Transferstellen dieStädtebauförderung) als auch im wissenschaftlichen Diskurs (z.B. Themenfelder Stadterneuerung und Regionalplanung in den Raumwissenschaften).
Weitere Informationen sind auf der Website der Stadt Schmölln und dem Internetauftritt von Kommunen Innovativ zu finden.
Die Dokumentation des Forschungsprojektes gibt es außerdem hier.
Veröffentlichungen
Krüger, Arvid (2022): Die Problematik fragmentierter Verwaltungsstrukturen. (Un-)Überwindbare Hürden für Daseinsvorsorge und Stadtentwicklung im ländlichen Raum?
Krüger, Arvid (Hrsg.) (2023): Thüringen-Reader: Daseinsvorsorge
Krüger, Arvid (Hrsg.) (2024): Thüringen-Reader: Wohnen, Energie, Mobilität
Kontakt
Dr. Arvid Krüger (Wissenchaftlicher Mitarbeiter I Fachgebiet Stadterneuerung und Planungstheorie)
- Telefon
- +49 561 804-2934
- arvid.krueger[at]asl.uni-kassel[dot]de
- Standort
- Gottschalkstraße 30
34127 Kassel
- Raum
- Gottschalk 30, Raum 1005
Prof. Dr.-Ing. Uwe Altrock (Fachgebiet Stadterneuerung und Planungstheorie)
- Telefon
- +49 561 804-3225
- Fax
- +49 561 804-2390
- altrock[at]asl.uni-kassel[dot]de
- Fachgebiet
- Stadterneuerung und Planungstheorie
- Standort
- Gottschalkstraße 30
34127 Kassel
- Raum
- Gottschalk 30, Raum 1003