Personen
Constanze Kummer (Dipl.-Ing.)
Doktorandin I Fachgebiet Geschichte und Theorie der Architektur
- kummer[at]uni-kassel[dot]de
- Fachgebiet
- Geschichte und Theorie der Architektur
- Standort
- Gottschalkstraße 24
34127 Kassel
- Raum
- Gottschalk 24, Torhaus B, Raum 2110
Vita
Constanze Kummer hat Architektur und Stadtplanung an der Universität Stuttgart sowie der University of Massachusetts Amherst studiert. Nachdem Studium hat sie in verschiedenen Architekturbüros in der Schweiz an Neu- und Umbauprojekten im Bereich Wohnungsbau gearbeitet. Während dieser Zeit absolvierte sie einen Master of Advanced Studies in Geschichte und Theorie der Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Für ihre Abschlussarbeit an der ETH Zürich untersuchte sie hierfür die städtebaulichen Tendenzen in Belfast nach Beendigung des Nordirlandkonflikts. Seit Oktober 2020 ist Constanze Kummer wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Universität Kassel im Fachgebiet Geschichte und Theorie der Architektur.
Der Forschungsschwerpunkt von Constanze Kummer liegt auf Architektur und Städtebau der Moderne. Im Fokus steht, wie sich politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturhistorische Zusammenhänge in der gebauten Umwelt widerspiegeln und repräsentieren. Ihr besonderes Interesse gilt dabei dem industriellen Wohnungs- und Möbelbau in der DDR. Diesem Thema wird sie sich verstärkt in ihrer Dissertation widmen.
Publikationen
Kummer, Constanze: Die Stadt als Handlung. Kommunales Praktikum und Planungscamp, in: Kegler, Harald; Kummer, Constanze; Eckel, Benjamin: Stadtwende Halle, Ausstellungskatalog der Stadtwende Halle Ausstellung im Stadtmuseum Halle (Saale), Kassel 2022.
Eckel, Benjamin; Constanze Kummer: Die Wende in der Stadt. Bürgerschaftliches Engagement und stadtplanerische Prozesse in Halberstadt und Meißen, in: Breßler, Jana et al. (Hg.): Stadtwende. Bürgerengagement und Altstadterneuerung in der DDR und Ostdeutschland, Berlin 2022, S. 224–234.
Mitarbeit im Forschungsprojekt über Schweizer Architektinnen im Rahmen des MAS Programms an der ETH Zürich: www.schweizerarchitektinnen.ch/ (Homepage voraussichtlich verfügbar ab Herbst 2022)
Vorträge
"Die Platte als Chamäleon? Variable Plattenbauten im innerstädtischen Kontext in den 1980er Jahren", 17. Werkstattgespräch im IRS Erkner (19.05.-20.05.2022), gemeinsam mit Benjamin Eckel
"Women Building Socialism. Zweite Welt, Zweites Geschlecht: Frauen und Architektur im Sozialismus", Vortrag anlässlich zum Tag der Forschung und zum Campusfest 50+1 der Universität Kassel am 30.06.2022, gemeinsam mit Benjamin Eckel
"Variable housing. A participatory planning approach in prefabricated housing in the GDR", Architecture at Work conference in Weimar (14.09.-16.09.2022)
Aktuelles / Forschung
Variable Standardisierung
Partizipative Prozesse im industriellen Wohnungsbau der DDR
Dissertationsthema Constanze Kummer
Der industrielle Wohnungsbau in der DDR scheint geprägt durch sein starres
Baukastensystem, dennoch lassen sich in der Literatur von DDR-Planern Verweise über eine variable Grundrissgestaltung im Plattenbau finden. Dieses Paradoxon zwischen der rezipierten Idee eines standardisierten, unflexiblen Bausystems und der Möglichkeit zur individuellen Entscheidungsfreiheit soll in der Dissertation diskutiert werden. Ziel ist es die Begriffe der ‚Standardisierung’, ‚Variabilität’, ‚Individualität’ und ‚Partizipation’ im industriellen Wohnungsbau der DDR neu zu überdenken. Dabei wird argumentiert, dass die Planungsprozesse keineswegs ausschließlich auf mechanisierten Top-Down-Ansätzen beruhen, sondern auf partizipativen Prozessen, die das Alltagsleben der Bewohner in den Mittelpunkt der architektonischen Lösung rücken.
Ein zentrales Beispiel und Ausgangspunkt der Dissertation bildet das Experiment mit dem Namen ‚Variables Wohnen’. Es erforderte nicht nur neuartige baukonstruktive, architektonische und innenarchitektonische Lösungen, sondern offenbarte auch unübliche Planungsstrategien innerhalb der DDR. Verschiedene Experten, wie beispielsweise Architekten, Möbeldesigner, Soziologen und Mediziner sowie die zukünftigen Bewohner wurden ausgewählt um flexiblere und vielfältigere architektonische Wohnlösungen zu entwickeln. Dieses Vorgehen steht im Gegensatz zu dem typischen Top-down- Entscheidungen innerhalb der DDR und wird ersetzt durch partizipative Planungsprozesse.
Aufgabenbereich
Doktorandin
Fachgebiet Geschichte und Theorie der Architektur
Biografie und Curriculum Vitae
Ausbildung
2017 – 2020 Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich), Studiengang: Geschichte und Theorie der Architektur (GTA), Abschluss: Master of Advanced Studies (MAS ETH GTA)
2008 – 2014 Universität Stuttgart, Diplomstudiengang: Architektur und Stadtplanung, Abschluss: Diplom-Ingenieurin (Dipl.-Ing.)
2012 – 2013 University of Massachusetts Amherst, Studiengang: Architecture + Design Graduate Program
Anstellungen
10/2020 - 10/2023 – Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Lehrauftrag Institut für Geschichte und Theorie der Architektur an der Universität Kassel, Kassel, dabei außerdem tätig im Projekt "Stadtwende" (Verbundprojekt Universität Kassel, Universität Weimar, TU Kaiserslautern und IRS Erkner) und im Projekt "Second World, Second Sex" an der Universität Kassel
08/2015 - 06/2020 Architekturbüros in der Schweiz, Tätigkeit: Mitarbeit als Diplom-Ingenieurin an verschiedenen Neu- und Umbauprojekten