Besuch aus Mersin

Durch die  Förderung von DAAD im Rahmen des IVAC (International Virtual Academic Collaboration)-Programms konnte eine Gruppe von Studierenden und Dozierenden der Universität Mersin im November 2021 Kassel besuchen. Trotz der pandemischen Lage war es möglich mehrere Vor-Ort-Besuche, Begehungen und Austauschmöglichkeiten mit lokalen Partnern  in Kassel zu verwirklichen. 

Anschließend an die Exkursionswoche davor, wurde Kassel nun im Hinblick auf Quartiersentwicklungsprojekte erforscht. Gemeinsam mit dem zu IVAC-Projekt gehörenden Seminar an der Universität Kassel wurde zunächst am Montagvormittag an einem Gastvortrag von Dr. Gizem Parlak und Aisha Ali über “Community Participation & Practices in Co-design” teilgenommen. Am Nachmittag folgte ein Rundgang über das Henschel-Areal. Am Dienstagnachmittag wurde in unmittelbarer Nähe zur Fulda, im Bootshaus der Universität Kassel, ein kleine Get-Together-Event  bei Kuchen, Kaffee, Tee  und Börek veranstaltet um vor allem das informelle Kennenlernen untereinander zu unterstützen. Das Martini-Quartier an der Kölnischen Straße war der nächste Anlaufpunkt um ein nutzungsgemischtes Konzept realisiert zu sehen. Im Gegenzug zu den zivilgesellschaftlich organisierten Projekten, die in der ersten Woche besucht wurden, gab es am Donnerstag einen Input seitens der Stadt Kassel, sodass auch die kommunale Perspektive auf die Stadtentwicklung präsentiert werden konnte. Als abschließende Veranstaltung am Freitag wurde sich der “Play the city”-Methode angenähert. Durch einen Gastvortrag der niederländischen Initiatorinnen wurde die Methode, die das kollaborative Treffen von Entscheidungen spielerisch unterstützen und ermöglichen soll. Gleichermaßen kann die Anwendung dieser Methode auch in Beteiligungsprozessen in der Stadtplanung eingesetzt werden - ein Impuls den sowohl die türkischen als auch die deutschen Studierenden mitnehmen werden.

Ein von DAAD finanziertes Studienpraktikum ermöglichte Studierende aus der Universitäten Kassel und Mersin an einer Exkursion mit dem Schwerpunkt “Gesunde Städte” teilzunehmen. Diese war ein Baustein in der Kooperation zwischen dem Fachgebiet Nachhaltige Städte und Gemeinden der Universität Kassel und dem Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung der Universität Mersin. 

Während der ersten Woche wurden Projekte und Institutionen in Kassel besucht, die sich mit den Themen “Grüne und Blaue Infrastruktur”, “Gesunde Stadt” und “Nachhaltige Städte und Gemeinden” beschäftigen. 

Am Montag wurde die Gruppe von “Transition Town Kassel” besucht, die ein diverses Miteinander als Möglichkeit sehen, die Stadt lebenswerter zu machen. Am darauffolgenden Tag ging es für die Gruppe nach Rothenditmold, um die verschiedenen Projekte und Standorte, u. A. das Haus der Zukunft, des Förderprogramms “Soziale Stadt” kennenzulernen. Mitte der Woche wurde ein Blick auf die auch regional bedeutsame Versorgungsinfrastruktur “Kassel Wasser” geworfen. Hier wurde besonders auf die Renaturierungsmaßnahmen der Drusel eingegangen. Eine für das soziale Miteinander in einem Quartier unabdingbare Einrichtung ist der “Frauentreff Brückenhof”. Dort kommen viele Frauen aus unterschiedlichen Nationen und Kulturen zusammen, entwickeln Projekte oder organisieren kulturelle Veranstaltungen. Am Freitag wurde Im Forstfeldgarten die bundesweit vertretene Initiative “Essbare Stadt” besucht. Zusammen haben die Studierenden außerdem Momente festgehalten, die für sie Kassel charakterisieren. Hierzu gehörten beispielsweise begrünte Dächer, Fassadengestaltung Street Art. 

Insgesamt wurden in der ersten Woche also spannende und interessante Eindrücke und vielleicht sogar Inspirationen für den Quartiere und Orte in Mersin gesammelt.