Stadt, Land, Fluss - Gewässer als Raum der Naherholung
Methoden der partizipativen Gewässerentwicklung
Seit Jahrtausenden siedeln die Menschen bevorzugt an Flüssen und Bächen. Sie werden als Trink- und Nutzwasserquelle, als Transportweg und Energielieferant genutzt. Die Böden entlang der Flüsse sind häufig sehr fruchtbar und werden daher meist intensiv landwirtschatlich bewirtschaftet. Nach der Industrialisierung wurde die Zugänglichkeit und die Erlebbarkeit von Stadtgewässern durch den Gewässerausbau und Wohnbebauung in der Aue erschwert und die Gewässer rückten zunehmend aus dem Stadtbild. Der ökologische Zustand der Gewässer im urbanen Bereich befindet sich daher häufig in einem schlechten Zustand.
Im Semesterprojekt Stadt – Land – Fluss sollen vergleichend vier Flusssysteme in Deutschland untersucht und Methoden der partizipativen Gewässerentwicklung getestet werden. Hierbei werden zwei anthropogen stark überformte Gewässer betrachtet: die Fulda in Kassel — die zukünftig stärker in das Stadtbild integriert werden soll — und auf einer eintägigen Exkursion die Isar in München, bei der dieser Prozess weit fortgeschritten ist. Im Gegenzug werden mit Diemel und Eder im ländlich geprägten Raum zwei Gewässer mit naturnäheren Strukturen als Referenz analysiert. Die einzelnen Arbeitsschritte bestehen aus:
Phase I – Analyse der Fließgewässer (Gruppenarbeit)
Nach einer einführenden Recherche kommen eine App-gestützte Kartierung vor Ort, eine Fischbestandserhebung sowie eine Drohnenbefliegung zum Einsatz. Geplante Themenbereiche:
- Naturerlebnis Fließgewässer (am und auf dem Wasser)
- Ökologischer Zustand der Fließgewässer (Biologie, Morphologie)
Phase II – Bewertung der Fließgewässer: (Gruppenarbeit)
- Ableitung von Defiziten und Potentialen
Phase III – Konzept: (Einzelarbeit)
- Herausarbeitung von Defiziten und Potentialen für die jeweiligen Themenbereiche
- Erarbeitung ortsspezifischer Konzepte zur Verbesserung der ökologischen Qualität, bzw. der Erlebnis- und Nutzungsmöglichkeiten der Fließgewässer
Die Ergebnisse sollen für eine Veröffentlichung auf der Projekt-Website aufbereitet werden. Hierfür sollen die einzelnen Arbeitsschritte entsprechend dokumentiert werden (Foto/Video).